Kretschmanns großspurige Imagekampagne für 21 Millionen Euro
Die Welt
Der richtige Weg aus dem Arbeitskräftemangel in Baden-Württemberg? Wo gigantische Mieten und die Kehrwoche abschrecken, soll es die Kampagne „The Länd“ richten. Doch für den grünen Ministerpräsidenten Kretschmann hagelt es Kritik: „Provinziell, peinlich, Garten-Württemzwerg“.
Winfried Kretschmann hätte vielleicht mal Jogi Löw fragen sollen, sein berühmtes Schwarzwälder Landeskind. Oder DFB-Direktor Oliver Bierhoff, in Karlsruhe gebürtig und mithin ebenfalls ein Baden-Württemberger. Die beiden könnten dem grünen Ministerpräsidenten aus Stuttgart berichten, wie hochnotpeinlich es ist, viel Geld für eine Imagewerbung auszugeben, die dann statt eines erhofften Sympathieschubes jede Menge Spott beschert und sehr herbe Kritik.
Entgegen landläufiger Überzeugung ist bei einer Marketing-Kampagne keineswegs das Maß aller Dinge, dass sie Aufmerksamkeit und Schlagzeilen produziert. Der DFB lernte diese bittere Lektion bei dem verkrampften Versuch, „Die Mannschaft“ als internationale Marke zu positionieren. Über die Aktion wurde zwar tatsächlich viel geredet und geschrieben, nur eben in erster Linie höhnisch oder verärgert, ein böser Imageschaden war die Folge.