
Krebskongress: Mehr Patienten mit fortschreitender Krankheit
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Mehr als 350 Ärzte, Pflegekräfte und andere Fachkräfte wollen am kommenden Wochenende beim 8. Brandenburger Krebskongress über die Verbesserung der Heilungschancen und die Betreuung der Patienten beraten. Aktuell gehe es auch um die Folgen der Corona-Pandemie, in der mehr Menschen den Gang zum Arzt oder in die Klinik gescheut hätten, sagt Professor Michael Kiehl, Chef der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung, am Montag. "So sehen wir nach der Pandemie mehr Patienten in weit fortgeschrittenen Tumorstadien mit den entsprechenden Einflüssen auf den Therapieerfolg."
Nach Daten des Berlin-Brandenburger Krebsregisters beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate bei Männern derzeit etwa 56 Prozent und bei Frauen um 66 Prozent. Bei einer frühzeitigen Erkennung betrage diese Überlebensrate dagegen bei vielen Krebsarten inzwischen fast 100 Prozent. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Ministeriums sieben Tumorzentren zur Behandlung der Patienten und bereits seit 1995 das flächendeckende klinische Krebsregister, das alle Daten zur Diagnose, Therapie und Nachsorge erfasse.
"Da Krebserkrankungen mit zunehmenden Alter häufiger auftreten, wird die Zahl der Krebspatientinnen und -patienten aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Mit großen Fortschritten bei Vorsorge und Behandlung hätten sich die Heilungs- und Überlebenschancen aber in den vergangenen Jahrzehnten enorm verbessert.
