Koloniales Erbe: Land steht mit Aufarbeitung erst am Anfang
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Die Debatte um das Berliner Humboldt Forum hat die Frage nach der kolonialen Herkunft von Sammlungsbeständen ins Rampenlicht gerückt. Das merken nun auch Museen und Universitäten in Thüringen.
Jena (dpa/th) - In Thüringen machen sich Museen und Universitäten so langsam daran, das koloniale Erbe in ihren Sammlungen aufzuarbeiten. So wurden etwa an den Universitäten Erfurt und Jena sowie beim Thüringer Museumsverband kürzlich entsprechende Koordinierungsstellen geschaffen. "In Thüringen steht die Erforschung des kolonialen Erbes am Anfang", sagte die Historikerin Kim Siebenhüner von der Universität Jena der Deutschen Presse-Agentur. Die Universität will am Donnerstag menschliche Überreste ("iwi kūpuna") aus ihrem Sammlungsbestand an Vertreter des US-Bundesstaats Hawaii zurückgeben.
Seit der Debatte um das Berliner Humboldt Forum und den Umgang mit Objekten aus kolonialen Zusammenhängen beobachten sowohl Siebenhüner als auch der Thüringer Museumsverband ein gestiegenes öffentliches Interesse an dem Thema. Das Kunst- und Ausstellungszentrum mit Exponaten aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien war schon vor der Eröffnung im September 2021 in die Kritik geraten. Unter anderem ging es dabei um die als koloniale Raubkunst geltenden Benin-Bronzen, die dort ausgestellt werden sollten.
Das zeige exemplarisch, dass auch im Freistaat jedes Museum und jede Sammlung eine kritische Auseinandersetzung und Aufarbeitung mit diesen Objekten vor sich habe, sagte Siebenhüner. Gemeinsam mit der Erfurter Historikerin Christiane Kuller hat sie den Aufbau der Koordinationsstelle der Universitäten vorangetrieben.
Gengenbach (dpa/lsw) - Wegen eines Böschungsbrands ist die Strecke der Schwarzwaldbahn zwischen Biberach und Gengenbach (Ortenaukreis) am Dienstagmittag für den Zugverkehr gesperrt worden. Ursache war wohl ein Funkenflug von der festgelaufenen Bremse eines Güterzugs, wie die Bundespolizei mitteilte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Der Lokführer hatte laut einem Polizeisprecher angehalten und selbst noch versucht zu löschen.
Borna (dpa/sn) - Mit über 20 Millionen Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen soll in Borna (Landkreis Leipzig) eine Fachschule für Pflegeberufe entstehen. Geplant sei eine dreigeschossige Berufsschule für 172 Schülerinnen und Schüler in Pflegeberufen sowie 435 Azubis, teilte das Staatsministerium für Regionalentwicklung am Dienstag mit. Auch ein Kindergarten soll gebaut werden. Es gehe darum, Arbeits- und Fachkräfte sowie Familien dauerhaft für die Region zu gewinnen, hieß es. Insgesamt werden im Mitteldeutschen Braunkohlerevier 51 Projekte mit über 500 Millionen Euro gefördert. Das Geld soll den Kohleausstieg in den Regionen abpuffern.