Klimaforscher fordert Abkehr von 1,5-Grad-Ziel
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Das Vorhaben, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist völlig unrealistisch, sagt der bekannte Klimaforscher Mojib Latif. Es sei sogar kontraproduktiv, formal darauf zu beharren.
Der Klimaforscher Mojib Latif fordert kurz vor Beginn der Klimakonferenz COP28 in Dubai eine Abkehr vom bisherigen 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung. "Die 1,5 Grad sind überhaupt nicht zu erreichen", sagte der Professor am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung der "Augsburger Allgemeinen". Er halte das Ziel sogar für kontraproduktiv. "Manche Menschen geraten in Panik und denken, die Welt geht unter, wenn die 1,5 Grad nicht eingehalten werden", erklärte er.
In Deutschland sei der Wert längst überschritten, weltweit betrachtet werde die Erderwärmung verglichen mit der vorindustriellen Zeit in diesem Jahr bei einem Plus von 1,2 Grad liegen. Das 1,5-Grad-Ziel sei schon 2015 unrealistisch gewesen, als es in das Pariser Klimaabkommen aufgenommen wurde. Damals verständigte man sich darauf, den menschengemachten Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen, gemessen an der Zeit vor der Industrialisierung. Latif warnte zugleich vor den drastischen Folgen der Erwärmung, beispielsweise Starkregen und Temperaturextreme. "Die Extremwetterereignisse werden zunehmen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche."
Derweil regt der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer an, die bisherige Praxis der internationalen Klimaschutz-Finanzierung zu überdenken. "Ich werbe dafür, dass Klimagelder an Staaten künftig an Auflagen gebunden werden", sagte der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) der "Welt am Sonntag". Die bisherige Anreizstruktur funktioniere nicht. Transferzahlungen an den globalen Süden seien als Signal zwar wichtig. "Das Problem der Klimafinanzierung ist aber, dass diese Beträge bislang völlig ohne Bedingungen für Projekte ausgegeben werden", bemängelte Edenhofer. "Sie sollten an die Existenz eines CO2-Preises und dessen Höhe im Empfängerland geknüpft sein."
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.
Michendorf (dpa/bb) - Bei einem Autounfall an eine Stauende sind bei Michendorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) zwei Männer im Alter von 80 und 60 Jahren schwer verletzt worden. Der 80-Jährige habe am Samstag einen Stau übersehen und sei auf ein abbremsendes Auto aufgefahren, teilte die Polizei am Sonntag mit. Daraufhin schleuderte der 80-Jährige mit seinem Wagen gegen zwei weitere Autos. Durch den Aufprall wurde der 60-jährige Fahrer eines Autos eingeklemmt und verletzt. Beide Männer mussten im Anschluss mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Laut Polizei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 18.000 Euro. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.