Klagen über Krisenmodus zum Schulstart in Bayern
n-tv
An vielen Schulen in Bayern gibt es zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Ein Verband spricht gar von 4000, die fehlen. Das Kultusministerium sieht das anders. Was erwartet die Kinder und Jugendlichen?
München (dpa/lby) - Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hält die Situation an den Schulen im Freistaat für verheerend. Als Hauptgrund nennt Verbandspräsidentin Simone Fleischmann das Fehlen von 4000 Lehrkräften an Grund-, Mittel- und Förderschulen. "Es fällt Unterricht aus. Es werden Stunden gestrichen. Kinder werden eher nach Hause geschickt. Hinten und vorne reichen uns die Lehrkräfte nicht für die Regel-Angebote, geschweige denn für Angebote, die nach dieser anstrengenden Corona-Zeit dringend notwendig wären", sagte sie am Montag in München. Rund 1,68 Millionen Schüler starten am Dienstag ins neue Schuljahr.
Das Kultusministerium wertet die Situation bei der Zahl der Lehrer und Lehrerinnen anders. Das Verhältnis Schüler pro Lehrer habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Er verwies auf das Schuljahr 2016/2017. Damals habe es in etwa gleich viele Schüler wie heute gegeben, rund 1,68 Millionen. "Heute wird dieselbe Anzahl an Schülern mit 7000 Lehrerstellen mehr unterrichtet", erläuterte der Sprecher. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte kürzlich von mehreren Hundert Stellen gesprochen, die noch gefüllt werden müssten.
Fleischmann forderte die Staatsregierung auf, Bildung zur Chefsache zu machen. "Das bildungspolitische Streichkonzert greift auch die Kernbereiche des Unterrichts und die grundlegenden Strukturen der schulischen Bildung an", kritisierte die Pädagogin. Klassen seien größer, Fächer wie Musik Kunst oder Sport würden gekürzt, ebenso Angebote zur Förderung und Differenzierung.
Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Das Urteil des Landgerichts Dessau-Roßlau gegen einen Sporttrainer, der über Jahre ein Mädchen sexuell missbrauchte, ist rechtskräftig. Das teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Das Gericht hatte den 53-jährigen Angeklagten am Mittwoch vergangener Woche zu 9 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Er verging sich von 2017 bis 2020 in 229 Fällen an dem anfangs neunjährigen Mädchen. Der weitestgehend geständige Mann wurde wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen verurteilt. Zudem verhängte das Gericht gegen ihn ein dreijähriges Berufsverbot nach seiner Haft. Außerdem muss er der Geschädigten ein Schmerzensgeld von 25.000 Euro zahlen.
Spremberg (dpa/bb) - Die Wölfin, die sich in der Lausitz in einem Zaun zum Schutz gegen die Schweinepest verfangen hatte, ist dabei nach Erkenntnissen des Landkreises nicht schwer verletzt worden. Tierärzte, Polizei und Wolfsexperten waren am Dienstag im Einsatz, um das Tier zu betäuben und dann zu befreien. Der Landesjagdverband teilte auf Anfrage mit, ähnliche Fälle, bei denen ein Wolf in einem Zaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest feststeckte, seien ihm nicht bekannt.
Dresden (dpa/sn) - Gemeinden und Landkreise in Sachsen können fortan leichter Flächen für den Naturschutz erwerben. Das sieht ein vom Landtag in Dresden verabschiedetes Gesetz vor. Konkret erhalten sie wieder ein Vorkaufsrecht. Das Gesetz setzt auch das Mindestalter für das Ehrenamt im Naturschutz auf 16 Jahre herab. Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sah am Donnerstag damit Natur und Artenvielfalt in Sachsen gestärkt. Allerdings sah er auch Chancen vertan.