Kindeswohlgefährdungen erreichen Höchststand
n-tv
Die Zahl von vernachlässigten und missbrauchten Kindern ist so hoch wie nie. Auch nach der Corona-Pandemie registrieren die Jugendämter wieder Tausende Fälle von Kindeswohlgefährdung. Etwa vier von fünf der Betroffenen sind dabei jünger als 14 Jahre.
Im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in Deutschland bei fast 62.300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung aufgrund von Vernachlässigung, psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt festgestellt. Das waren rund 2300 Fälle oder vier Prozent mehr als im Jahr zuvor und ein neuer Höchststand, wie das Statistische Bundesamt nach aktuellem Kenntnisstand mitteilte.
In 68.900 Fällen lag nach Einschätzung der Behörden zwar keine Kindeswohlgefährdung vor, jedoch ein erzieherischer Hilfebedarf - dies war ein Anstieg um zwei Prozent. Auch die Zahl der von den Jugendämtern im Vorfeld gestiegenen Hinweismeldungen zu einem Verdacht über eine mögliche Gefährdung stieg um drei Prozent auf 203.700.
Auch langfristig hat sich den Angaben zufolge die Zahl der Kindeswohlgefährdungen erhöht: In den Jahren von 2012 bis 2022 gab es einen Anstieg um rund 24.000 Fälle (63 Prozent). Dabei nahmen die Fallzahlen von 2017 bis einschließlich dem ersten Corona-Jahr 2020 besonders kräftig zu - und zwar jährlich um neun bis zehn Prozent. Im zweiten Corona-Jahr 2021 sanken sie dann leicht.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.