
Kasachstans "brandgefährliches Spiel" mit Putin
n-tv
Kasachstan pflegt für gewöhnlich gute Beziehungen zu Russland. Aber den russischen Angriff auf die Ukraine unterstützt die frühere Sowjetrepublik nicht, umwirbt stattdessen sogar die EU mit möglichen Gas- und Öldeals. Was plant die Regierung des größten Binnenlandes der Welt?
Kasachstan verbinden die meisten Menschen in Westeuropa und den USA vor allem mit einer fiktiven Person: Borat, die Kunstfigur des britischen Comedian Sacha Baron Cohen. 16 Jahre nach der Kinopremiere des ersten Films, ist Kasachstan wieder in aller Munde. Diesmal mit ernstem Hintergrund: Präsident Qassym-Schomart Tokajew hat es gewagt, Wladimir Putin und Russland öffentlich Kontra zu geben.
Was ist passiert? Mitte Juni sitzt Tokajew als Ehrengast auf der Bühne des internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg direkt neben dem russischen Präsidenten. Von der Chefin des kremltreuen Staatssenders RT wird Tokajew gefragt, wie er zur militärischen Spezialoperation in der Ukraine steht. Seine Antwort überrascht: Aus guten Gründen erkenne sein Land weder Taiwan noch den Kosovo, Abchasien oder Südossetien an. Und dieses Prinzip gelte auch für quasi-staatliche Gebiete wie Donezk und Luhansk.
