Kadyrow: Habe Befehl, keine Gefangenen zu machen, aufgehoben
n-tv
Nach einem Drohnenangriff auf eine Militärakademie schwört Tschetschenen-Machthaber Kadyrow Rache. Vor Medienvertretern fordert er seine Kämpfer in der Ukraine auf, keine Gefangenen zu machen. Nun rudert der 48-Jährige zurück, angeblich auf Wunsch Tausender Ukrainer.
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow hat nach eigenen Angaben seinen Befehl zurückgenommen, wonach seine Kämpfer keine ukrainischen Soldaten gefangennehmen sollen. In einem Telegram-Beitrag behauptet der 48-Jährige, er habe in den letzten Tagen "mehr als 2000 Briefe" von Ukrainern erhalten, in denen gebeten wurde, den Befehl aufzuheben. Ihm zufolge seien die Briefe "sowohl von Frauen geschrieben, deren Angehörige eingezogen wurden, als auch von Männern, die unfreiwillig an der Front sind." Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
"Ich antworte allen Bittstellern hier auf meinem offiziellen Kanal." Der zuvor erteilte Befehl, "keine Gefangenen zu machen", sei aufgehoben worden, versichert der Putin-Getreue. Kadyrow hatte Anfang der Woche angekündigt, für einen Drohnenangriff auf eine Militärakademie in seinem Land Rache an ukrainischen Gefangenen zu nehmen.
"Ein Tschetschene zahlt immer zurück. Sie haben uns gebissen. Wir vernichten sie", sagte Kadyrow nach dem Angriff gegenüber Medienvertretern. "Es kommt eine Vergeltung, die sie sich im Traum nicht vorstellen können. Mit uns ist nicht zu spaßen. Heute habe ich die Kommandeure an der Front angewiesen, keine Gefangenen zu machen, sie zu vernichten und mehr als 100 Prozent härter zu kämpfen", so Kadyrow. "Wir zeigen ihnen, dass Tschetschenen ihre militärische Stärke immer noch weiter steigern können."