
Justiz ermittelt nach Abramowitsch-Einbürgerung
n-tv
Auf Grundlage eines Wiedergutmachungsgesetzes für Nachfahren vertriebener Juden erhält Roman Abramowitsch vergangenes Jahr einen portugiesischen Pass. Im Zusammenhang mit der Einbürgerung kommt es nun zur Festnahme eines Rabbiners. Der Vorwurf: Korruption.
Die portugiesische Justiz geht dem Verdacht auf Korruption im Zusammenhang mit der Einbürgerung des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch und weiterer jüdischer Ausländer nach. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitagabend mitteilte, wurde im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Oberrabbiner von Porto festgenommen. Zudem habe es mehrere Durchsuchungen gegeben.
Bei den Ermittlungen gehe es um die mutmaßlichen Tatbestände "Einflussnahme, aktive Korruption, Urkundenfälschung, Geldwäsche" sowie um den Verdacht der Steuerhinterziehung, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der am Donnerstag in Porto festgenommene Rabbiner Daniel Litvak sollte demnach im Laufe des Samstags einem Richter vorgeführt werden.
Die portugiesische Justiz hatte im vergangenen Jahr eine Untersuchung zum Einbürgerungsverfahren des Oligarchen Abramowitsch eingeleitet. Der Eigentümer des Londoner Fußballvereins Chelsea hatte im April 2021 die portugiesische Staatsbürgerschaft erhalten. Grundlage war ein Wiedergutmachungsgesetz, das den Nachkommen von im 15. und 16. Jahrhundert aus Portugal vertriebenen sephardischen Juden das Recht auf Einbürgerung garantiert.
