Journalistin nach Bericht über Polizeigewalt tot aufgefunden
n-tv
Eine Journalistin in Argentinien bringt durch ihre Arbeit Missstände wie Polizeigewalt und Drogendelikte ans Licht. Nun findet ihr Bruder die 45-Jährige tot zu Hause auf. Ihr Lebensgefährte sei darauf zu Unrecht festgenommen worden, meint die Familie.
In Argentinien ist eine Journalistin, die Polizeigewalt angeprangert hatte, erhängt aufgefunden worden. Die tote Griselda Blanco sei am Wochenende zu Hause in Curuzú Cuatiá rund 600 Kilometer nördlich von Buenos Aires von ihrem Bruder entdeckt worden, verlautete aus Polizeikreisen. Es sei von einem Mord auszugehen, ein Suizid sei rasch ausgeschlossen worden. Die Familie bestritt jedoch die Annahme, dass Blancos früherer Lebensgefährte der Täter sei, und ging von einem Zusammenhang mit ihren journalistischen Nachforschungen aus.
Das 45-jährige Opfer wies Spuren von Schlägen auf, ausgerissene Haaren wurden in ihren Händen gefunden, was auf einen Verteidigungskampf hindeutet. Keinerlei Einbruchsspuren wurden an ihrem Haus gefunden, wie es aus den Polizeikreisen weiter hieß. Der frühere Lebensgefährte, der ebenfalls Journalist ist, sei festgenommen worden.
Die Familie von Blanco bezweifelte jedoch dessen Schuld. "Meiner Meinung nach hat er nichts damit zu tun", sagte Lautaro Cesani, einer der Söhne des Opfers. Nach seinen Angaben war seine Mutter bedroht worden, nachdem sie auf ihrer Homepage mit Lokalnachrichten auch Artikel über mutmaßliche Polizeigewalt in der Provinz Corrientes und über Missstände in einer Klinik veröffentlicht hatte. Ein Racheakt wäre demnach möglich. Sie berichtete unter anderem auch über Drogenhandel.