
Joachim Triers Familiendrama „Sentimental Value“ im Kino – Mehrwert der Gefühle
Frankfurter Rundschau
Joachim Triers Familiendrama „Sentimental Value“ im Kino
Wenn ein norwegischer Film unter seinem englischen Titel in deutsche Kinos kommt, klingt dieser entweder einfach nur besonders gut oder man tat sich mit der Übersetzung schwer. Tatsächlich hört sich „gefühlsmäßiger Wert“ wirklich nicht so gut an wie „Sentimental Value“. Dieser steht dem materiellen Wert sehr oft entgegen, denn der abgewetzte, liebgehabte Teddy bringt uns – anders als ein gut erhaltenes Exemplar – nicht zu „Bares für Rares“. Und der Kunstmarkt, dort wo man eigentlich materialisierte Liebe kaufen könnte, hat noch weniger Sentimentalität übrig: Hier entscheidet nicht das Herzblut eines Künstlers, einer Künstlerin, das vielleicht im Gemälde steckt, über den Verkaufspreis, sondern allein der Marktwert.
