Jetzt zählt jede Stunde
Die Welt
Freiwillige, die zur Front wollen. Flüchtlinge, die nach Zimmern suchen. Generalkonsulin Iryna Tybinka versucht, sie alle zu betreuen. Unterdessen packen Pfadfinder Hilfslieferungen, und die Zahl der Flüchtlinge, die Hamburg erreichen, wächst.
Es sind atemlose Tage für Iryna Tybinka, dem Fotografen bleiben nur wenige Augenblicke für ein Bild vor dem Konsulat. Dann eilt die ukrainische Generalkonsulin Hamburgs zurück ins Gebäude. Zurück in die Kriegsrealität, zurück zu ihren Landsleuten, die so viele Fragen haben. Menschen wie der junge Student mit ukrainischem Pass. Er konnte es nicht mehr ertragen, in der Universität Jurabücher zu wälzen, während ein Krieg tobt. Jetzt will er für das Land seiner Väter kämpfen. Pro Tag melden sich 20 bis 30 freiwillige Kämpfer im Konsulat, schätzt Tybinka, in anderen Auslandsvertretungen der Ukraine sei es ähnlich.
Sie sitzt jetzt wieder in ihrem Amtszimmer im 1. Stock, es ist Donnerstag, nicht weit entfernt glitzert die Außenalster in der Märzsonne. „Mein Smartphone ist in den letzten Tagen fast zum Teil meines Körpers geworden“, sagt Iryna Tybinka, so viel telefoniert und schreibt sie. Sie vertritt als Generalkonsulin seit Oktober 2020 etwas mehr als 20.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen leben.