ISW sieht Wendepunkt in russischer Kriegsberichterstattung
n-tv
Lautstark berichten russische Militärblogger seit Monaten über Erfolge und Misserfolge in der Ukraine. Doch zu dem erfolgreichen ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke schweigen sie plötzlich. US-Kriegsbeobachter deuten dies als Hinweis auf neue Spielregeln des Kreml.
Der Kreml greift nach Meinung des Institute for the Study of War (ISW) verstärkt in die Kriegsberichterstattung russischer Militärblogger ein und verbietet ihnen, über bestimmte Ereignisse zu berichten. Als Beleg führt das US-Institut in seinem aktuellen Lagebericht das Ausbleiben einer Reaktion auf den jüngsten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke an. Auch die Behauptung des russischen Statthalters in der besetzten südukrainischen Region Cherson, wonach Russland bei dem Angriff zwölf ukrainische Marschflugkörper abgefangen habe, wurde demnach nicht kommentiert oder aufgegriffen.
Die Brücke ist eine wichtige Verbindung und Nachschubroute zwischen der Oblast Cherson und der Halbinsel Krim. Das ISW bezeichnet die Tatsache, dass man in Russland zu dem Angriff schweigt, als einen "bemerkenswerten Wendepunkt in der russischen Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine". Denn bei einem früheren Angriff auf die Tschonhar-Brücke hätten die Militärblogger sehr wohl mit weit verbreiteter Empörung und Besorgnis reagiert, heißt es. Zudem würden die Blogger sonst sowohl über erfolgreiche als auch über angeblich erfolglose ukrainische Angriffe auf russische Logistik berichten.
Die Beobachter des US-Instituts deuten die Entwicklung als Hinweis, dass der Kreml die Militärblogger angewiesen haben könnte, bestimmte Themen nicht mehr zu behandeln. Sie halten es auch für möglich, dass sich ein Teil der Blogger nach der Verhaftung des bekannten Kreml-Kritikers Igor Girkin aus Angst vor Moskauer Vergeltungsmaßnahmen selbst zensiert. Es sei allerdings schwer vorstellbar, dass aus Sorge vor Bestrafung gar nicht über ein so wichtiges Ereignis berichtet werde, lautet das Fazit der amerikanischen Experten.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.