Ihhhh! Diese Tiere leben mitten in unserem Gesicht
RTL
Wir sind nicht alleine: Demodex-Milben lieben unsere Haut und machen es sich einfach in unserem Gesicht gemütlich.
Wenn Sie sich abends das Gesicht waschen und anschließend ins Bett gehen, denken Sie wahrscheinlich, dass Sie das alleine tun. Aber weit gefehlt! Denn Sie sind keinesfalls alleine. Millionen von mikroskopisch kleinen Milben begleiten Sie und zwar mitten auf Ihrem Gesicht. Besonders die Demodex-Milbe liebt menschliche Haut und lebt in unseren Poren.
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Die Demodex-Milbe ist ein mikroskopisch kleines Spinnentier, das von dem wachsartigen Talg lebt, den wir produzieren. Es gibt zwei Arten der Demodex-Milbe, die sich vor allem in der Größe unterscheiden. Aber keine Angst, maximal werden sie gerade einmal 0,4 mm lang, was bedeutet, dass sie für das menschliche Auge gar nicht sichtbar sind.
Allerdings handelt es sich nicht nur um eine Milbe. Schätzungsweise 1,5–2,5 Millionen dieser Mini-Milben leben auf unserer Haut und lassen sich bei fast jedem Menschen finden. Die kleinen Spinnentierchen finden sich meist in Haarfollikeln und Talgdrüsen und ernähren sich von Abfallprodukten der Haut, wie zum Beispiel von Schweiß oder Talg.
Viele Menschen wird die Vorstellung, dass Millionen von Milben mitten in unserem Gesicht leben, wahrscheinlich gruseln. Aber es gibt keinen Grund zur Panik. Die Haarbalgmilbe unterstützt die Talgproduktion und dient somit dem Schutz der Haut vor Krankheiten, Krankheitserreger und Chemikalien. Außerdem sorgt die Demodex-Milbe auch dafür, dass unsere Haare und oberste Hautschicht geschmeidig bleiben. Am häufigsten lässt sich die Demodex-Milbe an Kinn, Stirn, Wange, Schläfe und Nase finden, aber sie kommen laut Ärzteblatt auch im Nacken und in der oberen Brustregion vor. Demodex-Milben sind für Menschen in den meisten Fällen völlig harmlos und haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Tagen.
In seltenen Fällen kann es durch zu viele Milben an einer Stelle zu Hauterkrankungen wie Rosacea und akneartige Entzündungen kommen. "Das klinische Bild ist meist nicht sehr auffällig und besteht in einer rauen Hautoberfläche durch Ansammlung von Schuppen im Infundibulum der Talgdrüsenfollikel", heißt es im Ärzteblatt.
Um Rosacea zu behandeln, genügt in den meisten Fällen eine Creme oder Salbe, die die Wirkstoffe Azelainsäure und/oder Metronidazol enthält. In schwereren Fällen können Antibiotika verabreicht werden. Aber auch ein gesunder Lebensstil und Hautpflegerituale sind wichtig. Sie können dazu beitragen, die Beschwerden zu verringern, aber Vorsicht: Gerade bei Rosazeabeschwerden und starken Entzündungen neigen viele Betroffene dazu, die Haut besonders gründlich reinigen zu wollen - doch genau das sollten Sie vermeiden.
Also, keine Sorge: Zum größten Teil sind die mikroskopisch kleinen Milben völlig harmlos und gehören einfach zum Hautbild dazu. Deswegen sollten Sie sich keine Gedanken machen und Ihr Gesicht einfach wie gewohnt reinigen. (kko)