Horror-Diagnose: Trübes Auge bei AJ (5) entpuppt sich als Krebs!
RTL
Auf Bildern des Jungen ist das gut erkennbar: Während das linke Auge klar strahlt, wirkt da andere seltsam milchig.
AJ lernt gerade laufen. Elf Monate ist der Sohn von Natasha F. und Alex F. alt. Eigentlich sollte dieser Moment ein freudiger im Leben der Eltern sein – doch er wird zum Alptraum. Denn an diesem Tag fällt den Eltern etwas Merkwürdiges im Auge des Jungen auf.
Sein rechtes Auge ist auffällig trüb. Auf Bildern des Jungen ist das gut erkennbar: Während das linke Auge klar strahlt, wirkt da andere seltsam milchig. Die Eltern sind beunruhigt und fahren direkt zum Arzt, schreibt die britische Zeitung Daily Mail. Der macht einen Test – dann kommt die Horrordiagnose für den Jungen aus Großbritannien: Ein Retinoblastom! Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der auf der Netzhaut des Auges entsteht.
Der Arzt rät den Eltern, nicht nach der Krankheit zu googeln, doch natürlich wollen Alex und Natasha Bescheid wissen über die Krankheit: "Das herausstechende Wort war 'Krebs'", erzählt die Mutter. "Wir waren am Boden zerstört." Nach der Diagnose blieb nicht viel Zeit: "Wir hatten nicht wirklich eine andere Möglichkeit, als das Auge entfernen zu lassen, einfach schon wegen der Größe des Tumors", sagt die Mutter.
Wird dieser Tumor nicht behandelt, führt er zum Tod. Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. Der Krebs ist selten: Auf 20.000 Lebendgeburten kommt ungefähr ein Krankheitsfall, das macht in Deutschland pro Jahr etwa 60 Fälle, in den USA 350. Den Tumor kann man mit bloßem Auge erkennen: Etwa als weiße Reflexion in der Pupille oder auf Fotos, wenn die Augen des Kindes plötzlich weiß werden. Solange der Tumor klein ist, kann er mit einem Laser behandelt werden, wird er größer, kommen eine Operation, Chemo- und Radiotherapie in Frage.
Der Tumor tritt nur sehr selten nach dem fünften Lebensjahr auf. Bereits 1597 wird der Tumor in einem Obduktionsbericht beschrieben, im frühen 19. Jahrhundert schon empfehlen Ärzte die Entfernung des Auges.
Einen Tag nach seinem ersten Geburtstag wurde AJ operiert. Die Prozedur dauerte drei Stunden: "Es waren die längsten drei Stunden meines Lebens", erzählt die Mutter. Glücklicherweise war nach der OP und Medikamentengabe keine weitere Behandlung mehr notwendig. Für die Mutter ist eine Vorstellung besonders bedrückend: "Das erste, was die Leute an meinem Jungen sahen waren seine 'wunderschönen Augen' und obwohl ich weiß´, dass er für meine Familie immer schön sein wird, wurde mir bewusst, dass es nicht mehr das erste sein wird, was die Leute bemerken."
Jetzt hat AJ ein Glasauge – und den Menschen fallen immer noch seine tollen Augen auf. Viele glauben nicht einmal, dass das eine Auge nicht echt ist. Mittlerweile geht es AJ wieder gut: "Er ist ein glücklicher kleiner Junge, der jetzt auf seinen eigenen Füßen steht, überall hinläuft und eine lustige, ansteckende Persönlichkeit entwickelt." Dass er nur noch ein Auge hat, scheint ihn nicht so sehr zu stören: "Manchmal läuft er gegen Türrahmen", sagt die Mutter. Und er mache viel mit der linken Hand – also der Seite, auf der er noch ein Auge hat. Ansonsten sei er ein ganz normales Kind, das sein Leben genieße. (eon)