Hessen präsentiert ersten eigenen Digitalindex
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Wiesbaden (dpa/lhe) - Mit einem eigenen Digitalindex will Hessen mehr darüber erfahren, ob die Digitalstrategie des Landes wirkt und wo Nachbesserungsbedarf besteht. Für den ersten Index seien Angaben aus dem Herbst 2021 von mehr als 1000 Bürgerinnen und Bürgern, rund 1400 Unternehmen sowie gut 230 Kommunen ausgewertet worden, sagte der Studienverantwortliche Mike Weber vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme am Montag. Diese Werte bildeten den Referenzindex. Eine nächste Untersuchung ist in zwei Jahren geplant, wie Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU) in Wiesbaden ankündigte.
Die Landesregierung erhofft sich unter anderem Antworten auf die Frage, ob Förderprogramme für Hessens Kommunen und Unternehmen an den richtigen Stellen ansetzen. Der erste Index zeige einen kräftigen Digitalisierungsschub in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung, auch infolge der Corona-Pandemie, erläuterte Fraunhofer-Experte Weber. Ob Homeoffice, Videotelefonie oder Online-Einkauf: Die Nutzungsintensität digitaler Dienste im Alltag habe zuletzt stark zugenommen.
Weber bescheinigte dem Land eine insgesamt gute digitale Entwicklung. Mitte 2021 hätten etwa 90 Prozent der Haushalte in Hessen über Breitbandanschlüsse mit 100 Megabit pro Sekunde, rund drei Viertel der Haushalte über 200 Megabit pro Sekunde verfügt. Binnen drei Jahren habe sich das Angebot für kommunale Onlinedienstleistungen verdreifacht (2021: 24,8 Prozent). Handlungsbedarf gebe es unter anderem beim Ausbau des Glasfasernetzes, sagte Sinemus und kündigte die Unterzeichnung eines Glasfaserpaktes für Hessen an.
Die SPD-Opposition im Landtag bezeichnete den Digitalindex als Werbemaßnahme und "alten Wein in neuen Schläuchen". Es gebe bereits einen Deutschland-Index. Die Sonderauswertung für Hessen sei "keine Kunst und schon gar keine Digitalpolitik", kritisierte der digitalpolitische Sprecher Bijan Kaffenberger.
Bützow (dpa/mv) - Bei einem Wild-Unfall auf der Landstraße 13 bei Bützow (Landkreis Rostock) sind ein Motorradfahrer und seine Beifahrerin verletzt worden. Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte, waren der 51-jährige Leichtkraftradfahrer und seine Beifahrerin auf der L13 unterwegs, als plötzlich ein Reh die Straße überquerte. Es kam zu einer Kollision, wodurch der 51-Jährige die Kontrolle über sein Motorrad verlor. Dabei wurde er schwer verletzt; seine 34-jährige Beifahrerin zog sich leichte Verletzungen zu. Beide seien ins Krankenhaus gebracht worden. Das Reh starb.
Chemnitz (dpa/sn) - Im Tarifstreit mit der City-Bahn Chemnitz ist die Lokführergewerkschaft GDL auch in zweiter Instanz vor Gericht unterlegen. Das Landesarbeitsgericht habe das Urteil des Arbeitsgerichts Chemnitz vom 29. Mai in wesentlichen Teilen bestätigt, teilte eine Gerichtssprecherin am Montagabend mit. In dem Rechtsstreit geht es um die Mitwirkung der Gewerkschaft an einem Notdienstplan während der Streiks, um den Schülerverkehr zu sichern.
Auftrieb für die Rechtspopulisten bei der Europawahl: Die AfD steht bei den Jungwählern hoch im Kurs, sie liegt gemeinsam mit der Union ganz vorn. Die Grünen haben bei den jungen Leuten massiv eingebüßt. Grüne Themen wurden längst von anderen abgelöst, analysiert Politikwissenschaftler Thomas König, Professor für Politikwissenschaft und europäische Politik an der Universität Mannheim im Gespräch mit ntv.