Hessen plant Professur zur Demokratiegeschichte
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Wer mehr über Demokratie weiß, kann sie womöglich besser schützen. Hessen will daher die Forschung stärken in einer Zeit, in der die Demokratie laut Minister Gremmels "unter Feuer steht".
Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen will die Demokratieforschung unter anderem mit einer neuen Professur zur Geschichte der Demokratisierung Deutschlands stärken. Das kündigte Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) am Freitag in Wiesbaden an. "Die gründliche Erforschung kann gerade heute, wo die Demokratie unter Feuer steht, wichtige Orientierung bieten." Deutschland sei immer wieder Schauplatz vielfältiger Auseinandersetzungen um die Demokratie gewesen. "Nicht nur der mutige Einsatz für bürgerliche und soziale Rechte der Revolutionärinnen und Revolutionäre von 1848 findet noch zu wenig Beachtung; er zeigt beispielhaft und eindrücklich, dass die Demokratie über wenigstens zwei Jahrhunderte erstritten wurde", erläuterte Gremmels. Wann und wo die Professur startet, ist nach Angaben des Ministeriums derzeit noch offen.
Das neue hessische Konzept soll Forschenden ermöglichen, aktuell wichtige Herausforderungen für die Demokratie aufzugreifen, teilte das Ministerium mit. Es ist vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags zum Nachtragshaushalt im Jahr 2024 mit zwei Millionen Euro und in den Folgejahren mit jeweils drei Millionen Euro ausgestattet. "Es gibt schon heute in Hessen exzellente Forschung zu Demokratiegefährdung wie auch zur Förderung von demokratischen Strukturen, die auch ein hohes Anwendungspotential bietet", erklärte Gremmels. Mit dem neuen Programm sollen Lücken geschlossen und die vielfältigen Forschungsaktivitäten besser vernetzt werden.
Ein besonderer Fokus soll zudem auf das Geschehen auf regionaler und kommunaler Ebene gelegt werden, ergänzte der Minister. Dort werde die Teilhabe besonders erfahrbar und Vertrauen in staatliche Institutionen in großem Maße gepflegt oder erschüttert. "Mithilfe der Wissenschaft wollen wir diese Prozesse noch besser verstehen und aus Erfolgen und auch aus Misserfolgen lernen."
Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen lebende Ukrainer fallen deutlich seltener im Zusammenhang mit Kriminalität auf als andere Bevölkerungsgruppen. Während ihr Anteil an der ausländischen Bevölkerung in NRW bei 7,6 Prozent lag, lag ihr Anteil bei den ausländischen Tatverdächtigen bei lediglich 4,1 Prozent, berichtete ein Vertreter des NRW-Innenministeriums am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags.
Dresden (dpa/sn) - Sachsen will Migranten die Eingewöhnung in der neuen Heimat erleichtern. Am Donnerstag verabschiedete der Landtag in Dresden ein Integrations- und Teilhabegesetz. Sozialministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem Meilenstein auf dem Weg zu einer Gesellschaft, die die Vielfalt ihrer Mitglieder wertschätze und fördere. "Wir senden damit ein starkes Signal an alle Integrationsakteure im Freistaat Sachsen, aber auch nach außen." Es gehe darum, Barrieren abzubauen, Vorurteile zu überwinden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Schweinfurt (dpa/lby) - Mit mutmaßlich etwa Tempo 200 ist ein Motorradfahrer der Polizei zufolge durch das Stadtgebiet von Schweinfurt gerast. Der 47-jährige Mann habe so einem Streifenwagen entkommen wollen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Im dichten Verkehr habe er bei der Verfolgungsjagd am Mittwochnachmittag jedoch schließlich abbremsen müssen und sei kontrolliert worden.