Herber Rückschlag für die Brandenburger Polizei
Die Welt
Die Ermittlungen gegen eines der größten mutmaßlichen Neonazi-Netzwerke Deutschlands wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung wurden eingestellt. Die Beweise reichen nicht aus. Für die Ermittler ist das eine Blamage.
Glaubt man der Polizei und dem Verfassungsschutz Brandenburg, existiert im Raum Cottbus eines der größten und gefährlichsten Neonazi-Netzwerke Deutschlands: die „Kampfgemeinschaft Cottbus“. Die Polizei ermittelt seit Jahren gegen die wichtigsten Personen der Gruppe wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Recherchen von WELT und „Berliner Morgenpost“ haben nun ergeben: Die umfangreichen Ermittlungen haben nicht zum Erfolg geführt.
Das Verfahren musste nach zwei Jahren eingestellt werden, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus, Gernot Bantleon, bestätigte. „Das objektiv erforderliche Maß einer gefestigten Organisation mit festgelegten Gruppenstrukturen, Rollen und Akteuren, wie es zum Nachweis der Existenz einer kriminellen Vereinigung nötig wäre, liegt dem Ergebnis der Ermittlungen zufolge nicht vor“, sagte Bantleon.