Haftstrafe wegen Gleisblockade an Braunkohle-Kraftwerk verhängt
Die Welt
Weil sie sich vor einem Kraftwerk an Schienen gekettet hatte, ist eine diverse Person aus der Klimabewegung in Grevenbroich zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Auch im Gerichtssaal kettete die Person sich an – dieses Mal aber nicht an einen Gegenstand.
Eine 24 Jahre alte diverse Person ist wegen einer Gleisblockade am Braunkohle-Kraftwerk Neurath zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Person habe sich bei der Aktion von Klimaaktivisten im November 2021 an die Schienen gekettet, aber bei der Räumung durch die Polizei keinen Widerstand geleistet, betonte die Richterin am Amtsgericht Grevenbroich am Montag. Sie verhängte dennoch keine Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Da die Person im Prozess weder Einsicht gezeigt noch sich von der Blockade-Aktion distanziert habe, seien auch weiterhin ähnliche Straftaten von ihr zu befürchten, hieß es. Die Staatsanwältin hatte acht Monate Haft gefordert, die Verteidigung mit Verweis auf den Klimanotstand Freispruch gefordert. Die 24-jährige Person selbst hatte die Blockade eingeräumt, sie aber als legitim bezeichnet. Schließlich gehe es um die Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Beweislage war eindeutig. Presse und Polizei hatten die Aktion umfangreich dokumentiert.