Haft wegen Kindesmissbrauchs: Opfer in ganz Deutschland
n-tv
München (dpa/mv) - Jahrelang hat ein Mann im Internet Kontakte mit minderjährigen Mädchen in ganz Deutschland angebahnt und sich mit manchen auch getroffen - nun hat ihn das Landgericht München I zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Er sei wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und einer Vielzahl anderer Delikte schuldig gesprochen worden, sagte ein Gerichtssprecher am Mittwoch nach der Verkündung des Urteils.
Eines der Opfer kam der Anklage zufolge aus Rostock. Im Prozess schilderte der 51-Jährige ein Treffen mit der 15-Jährigen, die er offenbar von früher persönlich kannte. Nach Chats über sexuelle Fantasien habe er sich 2015 mit ihr in Stralsund getroffen und mit ihr anschließend in einer Ferienwohnung auf Rügen übernachtet - in einem Doppelbett. Andere Opfer kamen nach Angaben der Ermittler aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Bayern, Thüringen und Brandenburg.
Der 51-Jährige sei ein "Blender", dessen absolute Kernkompetenz darin liege, Bedürfnisse vulnerabler Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren zu erkennen und sich ihr Vertrauen zu erschleichen, sagte der Vorsitzende Richter. In manchen Fällen sei es zu Treffen gekommen. Dabei habe der Münchner sexuelle Handlungen vor und an den Mädchen vorgenommen und in einigen Fällen Geld dafür geboten, aber nicht gezahlt. In allen Fällen habe er eine extreme Dominanz gegenüber den kindlichen und jugendlichen Opfern ausgeübt. Sein Verhalten erfülle die Definition von Cybergrooming, bei dem Erwachsene im Internet gezielt Kontakte mit Minderjährigen anbahnen.
Kritik übte der Richter an den Äußerungen des Angeklagten im Prozess. Er habe den Opfern eine vermeintliche Mitschuld an den Taten zugewiesen. Der in Jena geborene Mann hatte erklärt, die Mädchen hätten ihr Alter verschleiert. Dem folgte das Gericht nicht. Der Angeklagte habe das kindliche Alter erkannt und die Strafbarkeit seines Verhaltens sei ihm bewusst gewesen.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.