Grippe gefährlicher als Corona? 7-Tage-Inzidenzen und Todesfälle im Vergleich
Frankfurter Rundschau
Die vierte Corona-Welle lässt Intensivstationen volllaufen. Doch auch eine Grippe kann einen gefährlichen Verlauf nehmen. Die aktuellen Zahlen im Vergleich.
Covid-19 und die Grippe sind beides Infektionskrankheiten, die durch Viren verursacht werden. Influenzaviren können eine schwere Grippe, Coronaviren gefährliches Covid-19 auslösen. Letztere Erreger, auch Sars-CoV-2 genannt, verbreiten sich seit Ende 2019 weltweit. Influenzaviren sind dagegen bereits seit vielen Jahrzehnten bekannt und waren unter anderem für die Spanische und Russische Grippe verantwortlich, die Millionen Menschen das Leben kostete.
Da sich Influenzaviren in den kalten Monaten besser verbreiten können, kommt es vor allem im Winter vermehrt zu Infektionen. Wie heftig eine Grippewelle verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel, welche Influenzaviren in Umlauf sind. Die Grippesaison 2020/2021 fiel sozusagen aus. Das Robert Koch-Institut (RKI) als biomedizinische Leitforschungseinrichtung der deutschen Bundesregierung schreibt in seinem Influenza-Monatsbericht von September 2021: „In der Saison 2020/21 hat sich weder in Deutschland noch in den anderen europäischen Staaten eine auf Bevölkerungsebene messbare Grippewelle aufgebaut“. Mediziner führen dies vor allem auf coronabedingte Infektionsschutzmaßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen zurück.
Doch die letzte schwere Grippewelle liegt nicht weit zurück: 2017/2018 kamen etwa 25.100 Menschen in Deutschland durch eine Virusgrippe ums Leben. Das sei die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren, wie das Ärzteblatt Lothar Wieler, Präsident des RKI, zitiert. Über sieben Millionen Menschen suchten 2017/2018 aufgrund einer Virusgrippe einen Arzt auf.