Greifvogelhalter beklagen: Kükenfleisch wird immer teurer
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Männliche Küken dürfen in der Legehennenzucht nicht mehr wegen ihres Geschlechts getötet werden. Für Greifvogelhalter und -pfleger ist das ein Problem: Sie brauchen die Küken als Futter und müssen deren Fleisch nun teuer im Ausland kaufen.
Stettfeld/Wunsiedel (dpa/lby) - Halter und Pfleger von Greifvögeln beklagen immer höhere Futterpreise. Vor allem verfüttere man Hühnerküken an die fleischfressenden Vögel, sagt Juliana Neumayer von der Greifvogelpflegestation im unterfränkischen Stettfeld (Landkreis Haßberge): "Die Küken haben alles, was die Greifvögel an Nährstoffen brauchen." Die Greifvogelpflegestation nimmt verletzte Vögel auf und päppelt diese auf, bis sie wieder selbstständig sind. Da in Deutschland die Tötung männlicher Küken aber mittlerweile verboten sei, müsse man deren Fleisch aus dem Ausland bestellen - zu deutlich höheren Preisen.
Das bestätigt auch Eckard Mickisch, Betreiber des Greifvogelparks mit Falknerei Katharinenberg im oberfränkischen Wunsiedel: "Früher haben wir zehn bis zwölf Euro für zehn Kilo Kükenfleisch gezahlt, jetzt sind es 25 bis 27 Euro." Seiner Erfahrung nach würden lebende Küken häufig von Deutschland in die Niederlande gefahren, dort getötet und anschließend als teures Futter zurück nach Deutschland gebracht: "Die hohen Preise sind also ein hausgemachtes, deutsches Problem."
Seit Anfang 2022 ist in Deutschland die massenhafte Tötung der wirtschaftlich unrentablen männlichen Küken in der Legehennenzucht verboten. Diese Praxis war häufig als "Kükenschreddern" bezeichnet worden, obwohl die Tiere meist mit Gas getötet worden waren. Wegen ihrer kurzen Lebensdauer nannte man sie auch "Eintagsküken". Häufig wurden sie nach ihrer Tötung als Futter für andere Tiere verwendet.
Erfurt (dpa/th) - In Gera gibt es einen Machtwechsel an der Stadtspitze: Nach Auszählung aller Stimmbezirke erreichte Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) bei der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters am Sonntag nur 40,7 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent, der bisherige Ordnungsdezernent Kurt Dannenberg von der CDU, erhielt 59,3 Prozent, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht. In der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatten beide etwa gleichauf gelegen.
Berlin (dpa/bb) - Für den Wahlerfolg der AfD in Brandenburg sowohl bei der Europa- als auch bei der Kommunalwahl ist laut Politikwissenschaftler Thorsten Faas vor allem ein Thema verantwortlich. "Wenn man auf Wählerbefragungen schaut, sieht man, dass für viele Menschen, gerade auch in Ostdeutschland, die Fragen von Krieg und Frieden - also etwa wie zukünftig mit der Ukraine umgegangen wird - eines der drängenden Themen war", sagte der Wissenschaftler an der Freien Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur am Montagmorgen.
Stadtsteinach (dpa/lby) - Ein 33-Jähriger ist im oberfränkischen Landkreis Kulmbach mit seinem Gleitschirm abgestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Wie die Polizei am Montag mitteilte, fiel der Mann am Sonntag in Stadtsteinach beim Landeanflug aus rund fünf Metern Höhe zu Boden. Ein anderer Gleitschirmpilot, der bereits gelandet war, habe die Schreie des 33-Jährigen gehört und sei ihm zu Hilfe geeilt. Der verunglückte Pilot sei mit mehreren Brüchen und Prellungen ins Krankenhaus gekommen. Grund für den Absturz war laut Polizei ein Flugfehler.
Magdeburg (dpa/sa) - Die CDU-Politikerin Alexandra Mehnert und Arno Bausemer von der AfD ziehen als Vertreter aus Sachsen-Anhalt in das Europaparlament ein. Das geht aus einer Übersicht der Bundeswahlleiterin vom Montag hervor. Die Politikwissenschaftlerin Mehnert, lange Jahre bei der Konrad-Adenauer-Stiftung tätig, war Spitzenkandidatin der CDU im Land. Arno Bausemer ist Kommunalpolitiker aus der Altmark, er stand auf Platz 10 der AfD-Liste für die Europawahl. Er war Ende vergangenen Jahres von einem AfD-Parteikonvent wegen ungenauer Angaben im Lebenslauf gerügt worden, behielt aber seinen Listenplatz.