
Grünen-Fraktion sieht Olympische Spiele in Berlin kritisch
n-tv
Was hätte Berlin von Olympischen Spielen? Vor allem hohe Kosten, fürchtet die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Und 2036 geht aus ihrer Sicht schon gar nicht.
Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Grünen-Fraktion sieht Olympische Spiele in der Hauptstadt ausgesprochen kritisch und für 2036 ganz besonders. "Wenn wir Großevents und vor allem Olympische Spiele in Berlin austragen wollen, dann nur auf eine Art und Weise, die auch dem Sport zugutekommt", sagte die sportpolitische Sprecherin der Fraktion, Klara Schedlich, der Deutschen Presse-Agentur. "Solange das Internationale Olympische Komitee an seinen Regeln und Ausschreibungskriterien festhält und sich nicht mit dem Thema Korruption beschäftigt, ist es nicht möglich, eine Austragung so zu machen, dass die Stadt am Ende davon profitiert."
Schedlich ist deshalb skeptisch: "Wir schmeißen dafür dann ganz viel Geld raus, damit am Ende nicht die Sportstätten saniert werden, auf denen Kinder Basketball spielen, sondern Tribünen erweitert werden und alle Einnahmen an das Internationale Olympische Komitee gehen."
Olympische Spiele 2036 in Berlin, 100 Jahre nachdem die Nazis die Wettkämpfe für ihre Zwecke instrumentalisierten, hält die Grünen-Abgeordnete für nicht akzeptabel: "Die Spiele dann auszutragen, wäre vor allem äußerst risikoreich. Alle verbinden 1936 mit Propaganda, mit Rassismus, mit dem Dritten Reich", warnte Schedlich. "Jetzt kommt Deutschland und sagt: Wir sind so unfassbar anders, 100 Jahre danach wollen wir die Geschichte nicht weiter aufarbeiten, sondern lieber überschreiben."
