Glutenfreie Ernährung für gesunde Menschen schädlich? Wie Verzicht auf den Körper wirkt
Frankfurter Rundschau
Glutenfreie Ernährung liegt im Trend. Immer mehr Menschen verzichten bewusst auf das Kleber-Eiweiß. Bei gesunden Menschen kann das allerdings viele Nachteile bringen.
Frankfurt – Ob im Supermarkt oder beim Bäcker: Immer häufiger finden sich als glutenfrei beworbene Lebensmittel in den Auslagen. Denn immer mehr Menschen achten auf eine glutenfreie Ernährung. An einer Gluten-Unverträglichkeit, einer sogenannten Zöliakie, leidet allerdings etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung. Bei der Autoimmunerkrankung löst Gluten eine schwere Entzündungsreaktion im Darm aus. Symptome können sich dabei in Magenproblemen, Blähungen und Unterleibsschmerzen zeigen. Für Erkrankte ist eine Gluten-Diät deshalb unausweichlich. Doch auch immer mehr „gesunde“ Menschen greifen bei glutenfreien Lebensmitteln zu. Sie gehen häufig davon aus, dass eine glutenfreie Ernährung per se gut für ihre Gesundheit ist. Doch stimmt das auch?
Forschende haben sich mit diesem Thema bereits auseinandergesetzt. Eindeutige Beweise, dass Gluten bei gesunden Menschen schlecht für Körper und Gesundheit ist, gibt es bisher nicht. Im Gegenteil. Bei einem Verzicht kann es sogar zu Nährstoffmangel, einer Schwermetallbelastung, Enddarmerkrankung oder Fettstoffwechselstörung kommen, heißt es in einem Bericht von RP Online. Weitere mögliche gesundheitliche Nachteile betreffen demnach Herz und Kreislauf, auch das Risiko für Diabetes und Übergewicht kann steigen.
Einem wissenschaftlichen Bericht von 2017 zufolge, sollen Menschen, die sich glutenfrei ernähren, weniger Kalzium, Vitamin B und Ballaststoffe zu sich nehmen. Dafür mehr Fette und Zucker, die Lebensmittelhersteller oft für die richtige Textur hinzugeben, berichtet das Nachrichtenportal Businessinsider.