Gezerre um 49-Euro-Ticket offenbart die tiefe Krise des deutschen Nahverkehrs
Die Welt
Das sogenannte Deutschlandticket steckt im organisatorischen Dickicht fest. Die Streitereien zwischen Bund und Ländern legen gravierende Defizite im öffentlichen Nahverkehr offen. Und am Ende steht die Frage: Welche Verkehrsnutzer würden überhaupt zum neuen Flatrate-Fahrschein wechseln?
Bei der Namensgebung hatte der Bundesverkehrsminister ein gutes Gespür für hiesige Verhältnisse. Nicht 49-Euro-Ticket dürfe das Modell heißen, dekretierte Volker Wissing (FDP) im Herbst gegen den Willen einiger Bundesländer, sondern Deutschlandticket müsse es genannt werden.
Der Name passt. Denn das Ticket ist typisch für Deutschland: Länger als gedacht dauert die Einführung des bundesweit gültigen Abos für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), immer neue Komplikationen tauchen auf – und ob es ein Erfolg wird, ist offen.