
Gerichtsgebäude für Prozess zum Magdeburg-Anschlag fertig
n-tv
Kurz vor Weihnachten raste ein 50-Jähriger mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Er tötete sechs Menschen und verletzte weit über 300. Für den Mega-Prozess entstand ein Extra-Gebäude.
Magdeburg (dpa/sa) - Für den Prozess gegen den Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt ist ein riesiges Interims-Gerichtsgebäude entstanden. Hier habe das Gericht die Möglichkeit, Betroffenenbelange zusammenzubringen mit den rechtlichen Anforderungen an einen Strafprozess, sagte Justizministerin Franziska Weidinger (CDU).
Allein der Verhandlungssaal ist 65 Meter lang und 30 Meter breit. Er bietet etwa 450 Nebenklägern und Nebenklagevertretern Platz. Hinzu kommen 200 Plätze für Zuschauer und Medienvertreter. Laut einem Sprecher des Landgerichts Magdeburg haben bislang etwa 150 Personen beantragt, als Nebenkläger zugelassen zu werden.
Die Prozessbeteiligten sowie die Öffentlichkeit haben separate Zugänge zu dem in Leichtbauweise entstandenen Gebäude. Auch im Innenbereich kreuzen sich die Wege von Vertretern des Gerichts und der Staatsanwaltschaft, Nebenklägern, dem Angeklagten sowie Besuchern und Medienvertretern nicht. Eine Firma hat den Bau binnen weniger Monate auf einem landeseigenen Grundstück errichtet und auch mit Technik ausgestattet. Das Land Sachsen-Anhalt mietet das Interims-Gebäude für die Dauer des Prozesses. Das Justizministerium geht von einem mittleren einstelligen Millionen-Betrag aus, der am Ende fällig wird.
