
Gepanzerte Wagner-Kampfverbände rollen auf Moskau zu
n-tv
Wagner-Söldner bewegen sich nach Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums im Bezirk Woronesch nach Norden. Sie sollen höchstwahrscheinlich nach Moskau ziehen. Ihr Aufstand ist nach Ansicht britischer Geheimdienste für den russischen Staat die "größte Herausforderung" der jüngeren Zeit.
Mehrere Kampfverbände der Söldnergruppe Wagner sind offenbar auf dem Weg nach Moskau. Nach aktuellen Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums befanden sich bewaffnete Gruppen mit gepanzerten Fahrzeugen am frühen Vormittag bereits im Bezirk Woronesch, der liegt etwa 500 Kilometer südlich der russischen Hauptstadt Moskau. Einem Insider zufolge haben die Kämpfer alle militärischen Einrichtungen der Stadt Woronesch 500 Kilometer südlich von Moskau bereits unter ihre Kontrolle gebracht. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet davon, dass die Verbände auf der Autobahn M4 von Rostow am Don in Richtung Moskau unterwegs seien.
Die strategisch wichtige Stadt im Süden, rund 1000 Kilometer von Moskau entfernt, befindet sich de facto unter der Kontrolle der Söldnergruppe. In seiner Rede am Vormittag bestätigte Präsident Wladimir Putin die Blockade wichtiger Objekte in Rostow am Don. "Faktisch ist die Arbeit von Organen der zivilen und militärischen Führung blockiert", sagte der Kremlchef in einer Ansprache ans Volk. Über die Lage, das an die Ukraine grenzende Gebiet Rostow, erklärte er: "Sie bleibt schwierig." Zuvor hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mitgeteilt, seine Kämpfer hätten in Rostow wichtige militärische Objekte unter ihre Kontrolle gebracht, auch einen Flugplatz.
Das Verteidigungsministerium in Moskau rief die Söldner zum Aufgeben auf. Putin sprach angesichts des bewaffneten Aufstands von "Verrat" und rief zur Ausschaltung der Drahtzieher auf. Wer Waffen erhebe und bewaffneten Aufstand organisiere, werde bestraft. Putin forderte die Wagner-Kämpfer auf, ihre Teilnahme an kriminellen Handlungen umgehend zu beenden. Prigoschin galt bislang als Vertrauter des Präsidenten.
