Gefährdete Pflanzenarten: Neue Saatgutbank in Mainz
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Permanent verschwinden in der Pflanzenwelt Arten für immer, auch in Rheinland-Pfalz sind zahlreiche Wildpflanzenarten selten geworden. Um sie und damit auch die genetische Vielfalt zu bewahren, werden Samen aufwendig in sogenannten Saatgutbanken gelagert - nun auch in Mainz.
Mainz (dpa/lrs) - Von der Bopparder Schleifenblume bis hin zum rheinischen Hügel-Fingerkraut - an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität ist eine Art Lagerstätte für Samen seltener und gefährdeter Wildpflanzenarten entstanden. Sie wurde am Donnerstag offiziell eröffnet, soll einen Beitrag zum Artenschutz leisten und bedient sich einiger technischer Kniffe, damit die Samen in dem unscheinbaren Gebäude der neuen Saatgutbank im Botanischen Garten der Hochschule möglichst lange keimfähig bleiben.
Während es zahlreiche Aufbewahrungsstätten für Saatgut von Nutzpflanzen gibt, sind diese im Falle von Wildpflanzen selten. Nach Angaben der Mainzer Uni gibt es neben der neuen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt deutschlandweit nur noch weitere in den Botanischen Gärten in Berlin-Dahlem, Osnabrück und Regensburg. Die Samen aus der Saatgutbank sollen etwa der Forschung, der Lehre und auch Renaturierungsprojekten nutzen.
Bislang umfasst die Mainzer Saatgutbank Samen von knapp 90 Arten. Hierher kommen zunächst in Rheinland-Pfalz und dem Saarland in teils mühsamer Kleinarbeit gesammelte Samen von Pflanzenarten, die auf einer vom Bundesamt für Naturschutz erstellten Liste stehen, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verantwortung hat - weil ein bedeutender Teil des Bestands hierzulande wächst. Eingelagert werden in Mainz im Rahmen eines Projekts mit der Technischen Hochschule Bingen zudem Samen von Ackerwildkräutern.