Funde von Weltkriegsmunition: Warnungen über soziale Medien
n-tv
2022 hat es in Sachsen erneut größere Einsätze nach Funden von Weltkriegsmunition gegeben. Mitunter wurden Tausende Anwohnerinnen und Anwohner in Sicherheit gebracht. Die Verantwortlichen suchen dabei neue Wege, um die Öffentlichkeit zu warnen.
Dresden/Leipzig (dpa/sn) - Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen noch immer Blindgänger regelmäßig den Freistaat. Vor allem bei Bauarbeiten kommt in Sachsen nach wie vor alte Weltkriegsmunition ans Licht. Um die Bevölkerung in solchen Fällen zu warnen und gefährdete Ortsteile zu evakuieren, werden dabei soziale Medien immer wichtiger, wie Michael Klahre, Pressesprecher der Feuerwehr Dresden, sagte. Bei einem Einsatz im Oktober in der Landeshauptstadt habe die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Feuerwehr und Polizei gut funktioniert. "Auch der Informationsbedarf der Bevölkerung ist sehr groß. Sie wollen schnell und umfassend aufgeklärt werden."
Deshalb setzten die verantwortlichen Stellen zunehmend auf Twitter und Co, um in kurzer Zeit über die Entwicklungen zu berichten. "Die Medien verbreiteten die Meldungen ebenfalls weiter. Es gab sogar einen Livestream. Diese Krisenkommunikation ist für viele Bürger sehr wichtig, das haben Rückmeldungen gezeigt", erläuterte Klahre den diesjährigen Einsatz in Dresden-Friedrichstadt, bei dem wegen einer 250-Kilo-Bombe mehr als 3000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten.
"Weltkriegsmunition wird uns noch viele Jahre beschäftigen", vermutet Klahre. Noch zeige sich kein Trend, dass solche Funde über die Jahre seltener würden, bestätigte eine Sprecherin des Landespolizeipräsidiums. 2021 sei der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Sachsen zu 670 Einsätzen gerufen worden. Es kam zu fünf Entschärfungen und 35 Sprengungen am Fundort. Die Zahlen für 2022 lägen voraussichtlich kommenden Februar vor, hieß es. Die jährlichen Kosten für die Kampfmittelräumung und deren Vernichtung beliefen sich im Freistaat auf bis zu sechs Millionen Euro.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.