Fußball-Frauen beklagen unerträglichen Sexismus
n-tv
Bei der Europameisterschaft in England sorgt das DFB-Team aktuell für Aufsehen. Ohne Gegentor hat die Elf von Trainerin Voss-Tecklenburg das Viertelfinale erreicht. Sie gehört zu den Turnier-Favoritinnen. Unterdessen klagen zahlreiche Spielerinnen und Ex-Spielerinnen offenen Sexismus im Alltag an.
Sexistische und herabwürdigende Kommentare gehören einem Bericht von NDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge weiter zum Alltag im deutschen Frauenfußball. "Frauenfußball ist wie Pferderennen. Nur auf Eseln" sei ein Spruch, der in Erinnerung geblieben sei, berichtete die Bremer Bundesligaspielerin Saskia Matheis im ARD-Magazin "Panaroma", das an diesem Donnerstag nach dem deutschen EM-Viertelfinale in England ausgestrahlt wird. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hörte demnach diesen Satz über eine Mitspielerin: "Die ist auch richtig heiß, ne? Die würde ich auch mal wegbügeln wollen."
Jeder Fall der "auch wahrgenommenen Grenzüberschreitungen ist einer zu viel", sagte Generalsekretärin Heike Ullrich vom Deutschen Fußball-Bund. "Das muss angesprochen werden." Sie nehme Sexismus nicht als spezifisches Problem des Fußballs wahr, sondern als gesellschaftliches Thema.
"Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur die des Fußballs, des Sports, sondern unserer Gesellschaft, auf diese Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen", sagte Ullrich. "Egal ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, zu sagen: Ich fand das nicht gut, was du gerade gesagt hast."
Erstes Double der Vereinsgeschichte: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. In der 81. Austragung des Finals reicht gegen den FC Kaiserslautern ein frühes Tor. 45 Minuten spielt das Team von Xabi Alonso mit einem Mann weniger, wegen Pyrotechnik wird die Partie unterbrochen.