Fotoausstellung zu Angela Merkel: Kanzlerinnen-Dämmerung
Frankfurter Rundschau
In Dresden verabschiedet sich der Fotograf Andreas Mühe auf seine Weise von der Amtszeit Angela Merkels
Sechzehn Amtsjahre, fixiert in 70 Fotografien, große und kleine. Und am Ende des Rundgangs im Dresdner Lipsiusbau steht ein Kleiderständer mit farbigen Blazern, feiner Zwirn und nach Jahressortierung immer ein wenig weiter geschnitten, Merkel-Stil. Bildlich gesprochen, ist hier der Merkel-Style auf den Bügel gehängt. Die Kanzlerin im Ruhestand? Wie soll das gehen? Das fragt sich auch der Berliner Fotokünstler Andreas Mühe, geboren in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, Sohn des 2007 verstorbenen Schauspielers Ulrich Mühe. Für ihn ist Bundeskanzlerin Angela Merkel schon jetzt „eine historische Figur“ und seine Fotoserien von der Politikerin „der Versuch, einen Umgang zu finden mit einer Frau, die unser Land geprägt hat und wohl jeden von uns mit. Ich bin 41 Jahre alt, 16 Jahre davon regierte sie, das ist eine lange Zeit, auch meines Lebens.“ Er, als gebürtiger Sachse wolle sagen: Das aggressive „Merkel muss weg“-Gebrüll auf Pegida-Demos gerade in Dresden und Umgebung brauche eine Quittung: Auch mit seinen Bildern. „Denn wahrscheinlich werden wir Angela Merkel vermissen.“ Zum Titel seiner Ausstellung wählte Mühe ein Zitat von ihr: „Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist.“ Zur Vernissage sagt Marion Ackermann, die Generaldirektorin der Dresdner Kunstsammlungen, die Ausstellung sei kein Abgesang. Sie zeige vielmehr Bilder der Macht. 16 Jahre Kanzlerinnen-Macht Angela Merkel.More Related News