
FDP will öffentlich-rechtlichen Rundfunk massiv umbauen
n-tv
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk solle sich auf seinen Marken- und Wesenskern" konzentrieren, fordert die FDP auf ihrem Parteitag. Vor allem soll gespart werden, indem Sender zusammengelegt werden. Auch weniger Unterhaltung soll es geben.
Der Bundesparteitag der FDP hat sich für eine tiefgreifende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgesprochen. Der von den Delegierten in Berlin gefasste Beschluss sieht eine Fusion von Sendern, eine Reduzierung der Zahl der Programme und ein Einfrieren des Rundfunkbeitrags mit dem längerfristigen Ziel einer Beitragssenkung vor.
Das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender solle sich "auf seinen Marken- und Wesenskern konzentrieren" - den Bildungs- und Informationsauftrag, heißt es in dem Beschluss. Der Anteil der Unterhaltung an den Programmen solle zurückgefahren werden. In der Sportberichterstattung sollten die Sender angehalten werden, nicht in einen "Überbietungswettbewerb mit den Privaten" einzusteigen. So sollten Kosten gespart werden.
Für lebhafte Debatten auf dem Parteitag sorgte insbesondere die Frage, inwieweit die öffentlich-rechtlichen Sender Unterhaltung anbieten sollten. Die Nachwuchsorganisation Jungliberale schlug vor, den Anteil von Unterhaltungs- und Sportprogrammen auf 20 Prozent der Sendezeit zu beschränken. JuLi-Chefin Franziska Brandmann sagte: "Sind Musikformate mit Florian Silbereisen etwas, das nur öffentlich-rechtliche Sender machen können? Nein, das können Private doch auch." Der JuLi-Antrag fand allerdings keine Mehrheit auf dem Parteitag. "Auch Tatort, Traumschiff und Florian Silbereisen gehören zum Programm", sagte ein Delegierter.
