Faul während der Pandemie: Mediziner/innen befürchten enormen Anstieg einer Volkskrankheit durch Covid-Maßnahmen
Frankfurter Rundschau
Covid-19 kann einen schweren Verlauf nehmen, doch die Pandemie birgt auch andere Probleme. Ärzte und Ärztinnen prognostizieren den Anstieg einer Alterskrankheit.
Um Kliniken und Intensivstationen zu entlasten, verhängt die Regierung in einigen Bundesländern aktuell wieder strengere Corona-Auflagen. Unter anderem sollen geschlossene Clubs, abgesagte Weihnachtsmärkte und strikte Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte dafür sorgen, dass sich die Corona-Inzidenzen wieder normalisieren und damit auch die schweren Krankheitsverläufe eingedämmt werden. Vor dem Hintergrund, dass nicht unbegrenzt Intensivbetten in Deutschland verfügbar sind, sind derartige Maßnahmen unumgänglich. Doch einschränkende Maßnahmen können bei einigen Personengruppen auch negative Effekte für die Gesundheit entfalten.
Wer während der letzten Corona-Lockdowns das Joggen und gesundes Kochen für sich entdeckt hat, dessen Gesundheit hat vielleicht sogar durch die Pandemie profitiert. Doch das Gros der Menschen ist im Rahmen der Lockdowns bequemer geworden. „Unter Corona haben sich Lebensstil und Lebensqualität vieler Menschen verschlechtert“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur dpa den Leiter des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ), Hans Hauner. Betroffen seien vor allem Männer, junge Menschen und Personen, die schon vor der Pandemie Gewichtsprobleme hatten.
Rund 40 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage unter rund 1.000 Erwachsenen haben seit Pandemie-Beginn an Gewicht zugelegt - im Durchschnitt 5,6 Kilogramm, wie die dpa im Juni 2021 informierte. Außerdem bewegt sich rund jeder Zweite weniger als zuvor. „Das betrifft vor allem die 18- bis 44-Jährigen“, so Hauner der dpa zufolge.