
Fast alle Thüringer Arztpraxen für E-Patientenakte gerüstet
n-tv
Notfalldaten, Diagnosen, Medikamente auf einen Blick und digital - das soll die elektronische Patientenakte leisten. Ab 1. Oktober müssen Arztpraxen, Krankenhäuser und andere Behandler sie anwenden.
Weimar (dpa/th) - Die meisten Arztpraxen in Thüringen sind technisch für die verpflichtende Nutzung der neuen elektronischen Patientenakten gerüstet. 96 Prozent der 3.011 Praxen verfügten über das technische Modul in ihrem Praxisverwaltungssystem, teilte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung auf Anfrage mit. Zum 1. Oktober wird es für Gesundheitseinrichtungen verpflichtend, Daten in die E-Akten ihrer Patienten einzustellen. Bisher läuft das Befüllen noch auf freiwilliger Basis.
Bei den rund 120 Praxen, bei denen die technischen Voraussetzungen bislang nicht gegeben seien, spielten beispielsweise Auslieferungsprobleme durch Softwarehersteller eine Rolle, so der Sprecher.
Die elektronischen Patientenakten (ePA) legen die gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten individuell an. Hier sollen die wichtigsten medizinischen Unterlagen wie Notfalldaten, Befunde, Laborwerte oder Medikamente digital gespeichert werden, damit Ärzte und Krankenhäuser darauf zugreifen können. Dies soll ihnen einen vollständigen Überblick über die Krankengeschichte ermöglichen. Die Versicherten können der Speicherung widersprechen. Davon wird nach Einschätzung von Krankenkassen allerdings kaum Gebrauch gemacht.
