
Experte: Höhere Wahlbeteiligung wegen AfD-Debatte
n-tv
Deutlich mehr Menschen gehen bei den Landratswahlen am Sonntag wählen. Wohl auch wegen der AfD-Debatte, meint ein Politikexperte - und gibt für die kommenden Stichwahlen eine Prognose ab.
Greifswald (dpa/mv) - Die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung bei den Landratswahlen in Mecklenburg-Vorpommern liegt nach Experten-Einschätzung auch an der Debatte um die Einstufung der AfD. "Für einen relevanten Teil der Wählerschaft war das möglicherweise eine zusätzliche Motivation, zur Wahl zu gehen", sagte der Politikwissenschaftler Jochen Müller von der Universität Greifswald. Ein Großteil der Bevölkerung wähle vermutlich, um gegen die AfD eine Stimme abzugeben.
Die Wahlbeteiligung lag mit Werten zwischen 44,8 und 50,6 Prozent für Landratswahlen vergleichsweise hoch. Vor sieben Jahren hatte sich jeweils etwa ein Drittel der Wahlberechtigten beteiligt.
Der Verfassungsschutz hatte die AfD Anfang Mai zur "gesichert rechtsextremistischen Bestrebung" hochgestuft. Dagegen setzte sich die Partei mit einem Eilantrag zur Wehr. Bis zu einer Entscheidung des zuständigen Verwaltungsgerichts Köln legt der Inlandsgeheimdienst die neue Einstufung auf Eis und führt die AfD daher erst einmal weiter nur als sogenannten Verdachtsfall.
