
Erneuter Haftbefehl gegen Deniz Yücel
n-tv
Seit Jahren muss sich der Journalist Deniz Yücel vor türkischen Gerichten verantworten. In einem noch schwelenden Verfahren geht es unter anderem um mutmaßliche Beleidigung von Präsident Erdogan. Nun erlässt ein Istanbuler Gericht Haftbefehl, um an eine Aussage Yücels zu kommen.
Ein türkisches Gericht hat erneut einen Haftbefehl gegen den Journalisten Deniz Yücel verhängt. Die Entscheidung erging in einem Verfahren, in dem Yücel Beleidigung des Präsidenten sowie Verunglimpfung des türkischen Staates und der Justiz vorgeworfen werde, teilte sein Anwalt Veysel Ok mit. Der "Welt"-Korrespondent lebt in Deutschland und erfuhr von der Verhängung des Haftbefehls demzufolge hierzulande. Er besitzt die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft.
Mit dem Haftbefehl soll laut "Welt" eine Vorstellung Yücels bei den Justizbehörden in der Türkei erzwungen werden, damit der Journalist im Verfahren aussagt oder von seinem Recht auf Verweigerung einer Aussage Gebrauch macht. Dem Springer-Medium zufolge hatte sich das türkische Justizministerium zuvor geweigert, den Antrag auf Abgabe einer Aussage Yücels in Deutschland zu bearbeiten.
Das Gericht in Istanbul argumentierte türkischen Medien zufolge indessen, Yücel habe in Deutschland nicht erreicht werden können, die deutsche Regierung habe ein Rechtshilfegesuch dem Vernehmen nach zurückgewiesen. Den Medien zufolge lehnte das Gericht das Ersuchen von Yücels Anwältin vor Ort ab, das Dokument erneut nach Deutschland zu schicken.
