Erneut Proteste gegen Containerdorf-Pläne in Upahl
Die Welt
Die anhaltende Zuweisung von Migranten und Flüchtlingen setzen Kommunen und Landkreise erheblich unter Druck. In Mecklenburg-Vorpommern wehrt sich ein Dorf mit 500 Einwohnern gegen eine geplante Unterkunft. Der Protest am Freitagabend bleibt laut Polizei „grundsätzlich störungsfrei“.
Der geplante Bau eines Containerdorfs für bis zu 400 Migranten im 500-Einwohner-Ort Upahl hat in Nordwestmecklenburg erneut zu Protesten geführt. Zu einer Demonstration kamen am Freitagabend in Grevesmühlen unter dem Motto „Upahl muss sich wehren, heute wir, morgen ihr!“ mehrere Hundert Menschen. Die Polizei sprach von rund 600 Teilnehmern, die Veranstalter von etwa 800. Zu der Aktion hatte eine Bürgerinitiative aufgerufen. Zugleich beteiligten sich in der Kleinstadt rund 30 Menschen an einer Kundgebung für Solidarität und Toleranz. Beide Veranstaltungen verliefen nach Polizeiangaben „grundsätzlich störungsfrei“.
Ein Sprecher der Bürgerinitiative hatte zuvor betont, dass sich der Protest nicht gegen Flüchtlinge, sondern gegen die Größe des Projektes und gegen die unzureichende Einbeziehung der Gemeinde selbst in die Planungen richte. Das Verwaltungsgericht Schwerin hatte Anfang März per einstweiliger Anordnung die bereits begonnenen Arbeiten für das Containerdorf gestoppt. Aus Sicht der Richter hat der Landkreis bei seiner Entscheidung für den Standort das Beteiligungsrecht der Gemeinde nicht angemessen berücksichtigt.