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Erlaubnis von Burkinis entzweit Frankreich
n-tv
Menschen sollen im Schwimmbad tragen, was sie wollen, meint der Bürgermeister der französischen Stadt Grenoble. Neben oben ohne soll damit auch der Burkini erlaubt sein. Doch Kritiker sprechen von schleichender Islamisierung und schrecken vor Drohungen nicht zurück.
Die französische Großstadt Grenoble will an diesem Montag über eine Zulassung von muslimischen Ganzkörperbadeanzügen, den sogenannten Burkinis, in öffentlichen Schwimmbädern beraten. Mit der geplanten Änderung der Schwimmbadordnung hat der grüne Bürgermeister der Stadt, Éric Piolle, eine erneute landesweite Burkini-Debatte losgetreten. Kritiker sprechen von einer schleichenden Islamisierung, während Piolle Frauen die Entscheidung selbst überlassen will, im Wasser so viel oder wenig zu tragen, wie es ihnen passt. Oben ohne soll ebenfalls künftig erlaubt sein.
Der Bürgermeister selbst sagt, Diskriminierung im Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen müsse vermieden werden. Es gehe um den sozialen Fortschritt, dass Menschen zum Baden tragen könnten, was sie wollen, betont Piolle. "Eigentlich ist es uns egal, ob es ein körperbedeckender Badeanzug ist zum Schutz vor der Sonne oder aus religiösen Gründen, das geht uns nichts an", sagte der Bürgermeister kürzlich der Zeitung "Le Figaro" und beklagte "Debatten von extremer Gewalt".
Präfekt Laurent Prévost kündigte am Sonntagabend gerichtliche Schritte an, sollte es grünes Licht für das Tragen von Burkinis in öffentlichen Bädern in Grenoble geben. Gemäß der Anweisungen, die er vom Innenminister Gérald Darmanin erhalten habe, werde er vor das Verwaltungsgericht ziehen, um eine Aussetzung der Regelung zu erwirken.
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