Ein "Störenfried" pfeift und ein schlechtes Omen hilft ihm
n-tv
Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ist auch das Duell der Superstars Messi und Mbappé. Geleitet wird das größte Spiel des Fußballjahres von einem Schiedsrichtergespann, über das vorher gesprochen werden sollte. Es lohnt sich. Auch, weil es hinterher keinen Anlass mehr dazu geben sollte.
Die Fußball-Weltmeisterschaft hat mit dem Endspiel zwischen Argentinien und Frankreich am Sonntag (16 Uhr/ ARD, MagentaTV und im Liveticker auf ntv.de), zwischen den globalen Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé, ein Finale bekommen, das viele Geschichten liefern wird. Eine eigene schreibt das Schiedsrichtergespann um Szymon Marciniak schon vor dem Anpfiff. Der Pole legte eine besondere Karriere hin: Eine Rote Karte steht am Anfang, eine Herzerkrankung hätte sie beinahe zu früh beendet. Und sein Assistent wiederholt Familiengeschichte, in der die deutsche und auch die argentinische Fußball-Nationalmannschaft eine ganz große Rolle spielen.
Der Weg Marciniaks in dieses Finale ist hart und ungewöhnlich. Er beginnt mit einer Roten Karte irgendwann Anfang dieses Jahrtausends. Marciniak ist damals selbst als Kicker im gehobenen Amateurbereich für seinen Heimatverein Wisla Plock unterwegs, als er bei einem Spiel vom Platz fliegt. In der folgenden Schimpftirade lässt er den Schiedsrichter wissen, dass er der schlechteste sei, den er je gesehen habe. Und der wüst Beschimpfte antwortete: "Wenn du glaubst, dass du es besser kannst, dann versuch es doch!"
Und Marciniak, damals Anfang 20, versuchte es und er machte es gut. "Ich bin ihm sehr dankbar, denn ohne die Rote Karte wäre ich vielleicht nie Referee geworden", sagt er heute. Schon 2009 gab Marciniak sein Debüt in der Ekstraklasa, Polens oberster Liga, seit 2011 ist er FIFA-Schiedsrichter. Marciniak pfiff bei der Europameisterschaft 2016 und der WM 2018 und er wäre auch bei der EM 2020 dabei gewesen - doch dann schlug Corona zu. Im doppelten Sinne.