Eichstätter Bistums-Finanzskandal: Anklage erhoben
n-tv
Eichstätt (dpa/lby) - Nach mehr als vierjährigen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen des Finanzskandals beim Bistum Eichstätt erhoben. Die Vorwürfe richten sich hauptsächlich gegen den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor der Diözese.
Ihm werde Untreue durch die Vergabe von nicht oder unzureichend gesicherten Darlehen mit einem Schaden von mehr als 45 Millionen US-Dollar vorgeworfen, berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II am Montag. Ferner werde dem Angeklagten vorgeworfen, im Zusammenhang mit den Darlegen Beteiligungen und Bestechungsgelder im Umfang von fast 853.000 US-Dollar (etwa 839.000 Euro) angenommen zu haben.
Mehrere Medien berichteten bereits seit Ende Juni über die Anklageschrift, die Staatsanwaltschaft hatte die Anklageerhebung aber bislang nicht bestätigt. Die Finanzaffäre des katholischen Bistums war Anfang 2018 bekannt geworden. Insgesamt geht es um 60 Millionen US-Dollar, die von der Kirche in riskante Immobiliengeschäfte in den USA investiert wurden. Der Verteidiger des früheren stellvertretenden Finanzdirektors, Ulrich Ziegert, hatte die Untreue-Vorwürfe in der Vergangenheit bereits mehrfach zurückgewiesen.