
Die größten Momente des Sebastian Vettel
n-tv
Er sammelt Müll, baut Hotels für Bienen und setzt sich für Minderheiten ein. Sebastian Vettel ist nicht gerade der typische Formel-1-Fahrer. Inzwischen genießt er weltweit großes Ansehen. Mit Blick auf seinen Werdegang in der Königsklasse ist das nicht unbedingt selbstverständlich.
Große Karrieren lassen sich oft an außergewöhnlichen Wegmarken nachzeichnen. An Momenten, die Sportler definieren, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben und die sofort präsent sind, wenn sie zur Sprache kommen. Schon allein deshalb, weil Gesamtbetrachtungen viel zu umfangreich wären, wenn sie wie bei Sebastian Vettel 16 Jahre in der Formel 1 umfassen müssten. 299 Rennstarts gehen für den Deutschen in die Statistik ein, 122 Podiumsplätze, 53 Siege, 57 Pole Positions. Mehr als 3000 WM-Punkte, 3501 Führungsrunden, über 18.000 Kilometer auf Platz eins, mit denen er vier Weltmeistertitel einfuhr. Schon die Zahlen machen deutlich, dass da am Saisonende jemand abtritt, der als einer Größten in die Geschichte eingehen wird, die dieser Sport je gesehen hat.
Seinen ersten großen Schritt zur Legende macht Sebastian Vettel in Italien. Das Schlagwort "Monza 2008" reicht vielen langjährigen Fans wahrscheinlich schon, um die Bilder direkt wieder vor Augen zu haben. Wie ein 21-Jähriger im eigentlich chancenlosen Toro Rosso die regnerischen Bedingungen nutzt, um erst zur Pole Position und dann von dort auch noch zum Sieg zu fahren. "Grande, grande, grandissimo", funkt Vettel nach dem Qualifying an seine Box, knapp 24 Stunden später fehlen ihm die Worte, als sein Team ihm zur Sicherheit gleich doppelt mitteilt: "You have won the Italian Grand Prix, you have won the Italian Grand Prix." Spätestens an diesem Wochenende erkennen viele, warum dieser Junge aus Hessen als besonderes Talent gilt.
Den ersten nachhaltigen Tiefpunkt bringt "Istanbul 2010", obwohl der zu Red Bull beförderte Vettel und Teamkollege Mark Webber vor dem Großen Preis der Türkei punktgleich die WM anführen. Auf dem Weg zum vermeintlich sicheren Doppelsieg kollidieren die beiden, Vettel scheidet wütend aus, während Webber zumindest noch Platz drei ins Ziel rettet. In den folgenden Rennen fällt der junge Deutsche in der Gesamtwertung scheinbar aussichtslos zurück, ehe "Abu Dhabi 2010" als eins der denkwürdigsten Saisonfinals in der Geschichte der Formel 1 eingeht. Der Crash in der Türkei hängt ihm jedoch über Jahre nach, wird zum Symbol des Übereifers.
