Die Frau, die das politische Schicksal von Biden in den Händen hält
Süddeutsche Zeitung
Viele dachten, die demokratische Senatorin aus Arizona stünde für gesellschaftlichen Fortschritt - doch nun zeigt sie sich als besonders konservativ.
Vielleicht sind es die friesischen Wurzeln, die Kyrsten Sinema eine gewisse Sturheit verliehen haben. Wenn man wie ihr Urururgroßvater an der holländischen Nordseeküste groß geworden ist, wenn man es mit Orkanen und Sturmfluten zu tun hatte, die einen ins Meer fegen wollten, dann lernt man, nicht aufzugeben. Und man lässt sich keine Angst machen. Schlimmer als der Blanke Hans kann niemand wüten, auch der Präsident der Vereinigten Staaten nicht. Gut möglich, dass das der Grund ist, warum Kyrsten Sinema in den vergangenen Tagen nun schon zwei Mal von Joe Biden zu einem ernsten Gespräch ins Oval Office gebeten wurde - und dieses zwei Mal verlassen hat, ohne dem Präsidenten gegeben zu haben, was dieser wollte.