Die falsche Frau im Wehrressort? Lambrechts Kernproblem ist ihre Loyalität
Die Welt
Die Verteidigungsministerin wird als blamable Fehlbesetzung attackiert. Dabei hat Lambrecht (SPD) trotz fehlender sicherheitspolitischer Erfahrung einiges für die Bundeswehr erreicht. Doch im Streit über Waffenlieferungen an die Ukraine wird ihre eine große Schwäche überdeutlich.
Die Wehrfähigkeit der Bundeswehr, ansonsten ein Randthema in Deutschland, ist plötzlich ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt – und damit ihre sicherheitspolitisch unerfahrene Ministerin Christine Lambrecht (SPD). Die Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte ist so gesehen aus Versehen ins Amt gekommen – und hat in den ersten Monaten ihrer Amtszeit wenig getan, den Eindruck zu korrigieren, sie sei nun die falsche Frau zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.
Aus dem Ministerium wird berichtet, sie habe die zur Einarbeitung für sie ausgearbeiteten Dossiers zunächst ignoriert, sich auch nicht durch besonders häufige Anwesenheit ausgezeichnet. Die neuen Leute teilen allerdings häufig das Manko der Ministerin: Sie sind fachfremd. Von der beamteten Staatssekretärin Margaretha Sudhof beispielsweise wird berichtet, ihr Hauptaugenmerk habe zunächst auf der behaglichen Ausstattung ihres Büros gelegen.
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