Die Entschröderisierung Hannovers läuft auf Hochtouren
Die Welt
Lange war Gerhard Schröder (SPD) eine Art Maskottchen für seine Heimat Hannover. Jetzt gilt der Altkanzler wegen seiner Verstrickungen mit Putins Russland als Unperson. Sein Haus kann er kaum verlassen, er hat Polizeischutz. Auch die Ehrenbürgerschaft soll ihm aberkannt werden.
Fast ein Vierteljahrhundert lang war die Stadt Hannover sehr stolz auf ihren bekanntesten Einwohner. Gerhard Schröder (SPD), fast schon eine Art Maskottchen der niedersächsischen Hauptstadt. Hier ist der frühere Regierungschef daheim. Und hier war er – trotz aller Kritik an seinem Nach-Kanzlerleben – beliebt. Damit ist es jetzt vorbei.
Nun also auch das Kirchenfenster. Es sollte Martin Luther, den Reformator, zeigen. Und fünf große Fliegen, die schon für viel Aufregung gesorgt haben in Hannover. In diesem Jahr sollte das bunte Glas nach langem Gezerre, vielen Debatten und Prozessen endlich eingesetzt werden in die Südfront der Marktkirche. Ein Werk des Malers Markus Lüpertz, die Sponsoren für die Finanzierung hatte Schröder besorgt. Also wird es jetzt doch erst einmal nicht eingebaut.