DHB-Team "nervt" sich um einen großen Sieg
n-tv
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft verliert bei der Weltmeisterschaft ihr erstes Spiel. Weil der gegnerische Torwart einen grandiosen Tag erwischt und das DHB-Team nur einen ziemlich guten. Nun steht man vor der wohl größtmöglichen Aufgabe. Im Viertelfinale geht es gegen den Olympiasieger und Rekordweltmeister Frankreich.
Sie wollten den Härtetest und sie haben ihn bekommen: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft konnte sich im Hauptrundenfinale auf allerhöchstem Niveau für das Viertelfinale warmspielen. Gegen Norwegen, immerhin Außenseiterkandidat auf eine Medaille, lieferte die Mannschaft von Alfred Gislason ein gutes Spiel. 26:28 hieß es am Ende, weil in den letzten Minuten etwas zu viel schiefging. Zu oft scheiterten sie am herausragenden norwegischen Torhüter Torbjörn Bergerud, der eine phänomenale Fangquote von 55 Prozent anbot, selbst aus den besten Positionen. Fehlende Effizienz auf diesem Niveau lässt sich eben kaum kompensieren. "Letztlich sagt die Quote von Bergerud alles", sagte Rückraumspieler Christoph Steinert nach dem engen Ringen über 60 Minuten. "Mit 55 Prozent gehaltener Bälle gewinnt man auf dem Niveau kein Spiel."
Was die deutsche Mannschaft aber auch über sich lernen konnte, ist erfreulich: Mit Juri Knorr hat sie, das hat dieser erste große Stresstest rund 50 Minuten lang bewiesen, zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren wieder einen Spielmacher, der auch gegen die Topnationen den Unterschied machen kann. Viele Tore, viele spektakuläre Anspiele und ein permanenter Stressfaktor für die gegnerische Abwehr.
Und dann war da eine Abwehr, die sich nach einem schwachen Beginn im Laufe des Spiels steigerte und im Verbund mit dem wieder starken Torwart Andreas Wolff den norwegischen Schützen das Spiel schwermachte. Bundestrainer Alfred Gislason hat "ein sehr gutes Spiel" von seiner Mannschaft gesehen. Wären da nur nicht diese vielen freien Bälle gewesen ... Heute bezahlte die deutsche Mannschaft die fehlende Effektivität nur mit einer Niederlage. Im Viertelfinale würde es deutlich teurer werden.