
DGB will für Tariftreuegesetz Wüst unter Druck setzen
n-tv
Hendrik Wüst kann sich einiges anhören. Der NRW-Regierungschef wird auch in diesem Jahr zu einer Maikundgebung erwartet. Der DGB will bei einem Tariftreuegesetz Druck machen - auch mit Postkarten.
Düsseldorf/Siegburg (dpa/lnw) - Öffentliche Aufträge nur an Unternehmen, die nach Tarif bezahlen: Diese Forderung kann DGB-Landeschefin Anja Weber am 1. Mai direkt bei Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) platzieren. Beide wollen bei der 1. Mai-Kundgebung in Siegburg sprechen. Vor genau einem Jahr habe Wüst ein Tariftreuegesetz versprochen, erklärte Weber. "Wir werden langsam aber sicher ungeduldig", fügte sie vor der landesweiten Veranstaltung hinzu.
Auf den DGB-Veranstaltungen zum 1. Mai werde das Thema im Mittelpunkt stehen. In Reden und mit Schilderaktionen werde es bei den Kundgebungen präsent sein. "Außerdem ist eine Postkartenaktion geplant, die sich an den Ministerpräsidenten richtet", schilderte Weber. Auf allen Mai-Veranstaltungen des DGB könnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Postkarten unterschreiben mit dem Text: "Jetzt für NRW ein Tariftreuegesetz, das wirkt!"
Weber verwies darauf, dass immer weniger Beschäftigte in NRW unter dem Schutz eines Tarifvertrages arbeiteten. Der DGB hatte im März Zahlen aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht, wonach nur noch gut die Hälfte (51 Prozent) der Beschäftigten im bevölkerungsreichsten Bundesland 2023 mit einem Tarifvertrag arbeiteten. Vor rund 30 Jahren seien hingegen noch 82 Prozent der Beschäftigten nach Tarif entlohnt worden.
