Deutschland und Kenia schließen Abkommen über Migration
n-tv
Die Einigung zwischen Deutschland und Kenia soll vor allem der Anwerbung von Fachkräften aus dem ostafrikanischen Land dienen. Gleichzeitig soll es die Rückführung irregulär eingereister Migranten erleichtern. Weitere Migrationsabkommen sind in Planung.
Deutschland und Kenia haben ein Migrationsabkommen beschlossen, das die Zusammenarbeit beider Länder bei der Ausbildung von Fachkräften verstärken soll. Kanzler Olaf Scholz und Kenias Präsident William Ruto betonten nach einem Treffen im Kanzleramt, dass beide Länder wirtschaftlich enger kooperieren wollten. Ruto verwies neben dem Arbeitskräftepotenzial einer sehr jungen Bevölkerung auch auf Rohstoffe und erneuerbare Energien in dem ostafrikanischen Land.
Vor dem Hintergrund der laufenden Asyl-Debatte betonte Scholz, dass Deutschland ein weltoffenes Land bleiben müsse. "Deutschland braucht Arbeitskräfte aus Europa und aus vielen anderen Ländern der Welt, die hier mit anpacken", betonte er. Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern sei Deutschland ein Staat, der die Chance habe, den demografischen Wandel durch die Anwerbung von Arbeitskräften auszugleichen. Am Sonntag will er in Usbekistan ein weiteres Migrationsabkommen abschließen, ebenfalls zur Anwerbung von Fachkräften.
Der Kanzler verwies darauf, dass Kenia etwa über sehr viele gut ausgebildete IT-Fachleute verfüge. Ruto betonte den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit und der Entsendung von Arbeitskräften. Allerdings wünscht Kenia zudem mehr deutsche Investitionen. "Es gibt auch die Chance, dass wir einige Ihrer großen Industrien transferieren nach Kenia, so dass wir gar nicht so viele Menschen hin- und herschieben müssen", sagte Ruto. Er sei auch im Gespräch mit Firmen wie Mercedes-Benz, damit diese Niederlassungen in Kenia eröffnen. Kenia wolle bereits 2030 klimaneutral sein.