Demonstrantin gestoßen: Geldstrafe für Polizisten
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Ein Polizeibeamter ist in einem Prozess um den Sturz einer Demonstrantin zu 2500 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den 36-Jährigen am Mittwoch der Körperverletzung im Amt schuldig, weil er die Seniorin bei der Auflösung einer nicht genehmigten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen zu hart angegangen war.
Das Gericht urteilte, der Polizist habe die Frau, die zögerlich auf ihn zugekommen sei, ohne Rechtfertigung nach hinten geschubst. "Er hätte sie wegschieben können", sagte die Richterin. Weil es eine schwierige Situation gewesen sei und es viele Provokationen gegeben habe, liege ein minderschwerer Fall vor.
Der 36-Jährige hatte im Bereich des Tiergartens Absperrmaßnahmen durchgeführt und Personen aufgefordert, den Ort zu verlassen. Die später gestürzte Frau sei mehrfach von dem Polizisten zum Verlassen des Platzes aufgefordert und zurückgeschoben worden, da sie den Einsatz behindert habe.
Als mehrere Polizisten einen Demonstranten weggetragen hätten, habe sich die heute 63-Jährige in die direkte Nähe der Festnahme begeben. Der 36-Jährige habe die Frau mit einem heftigen Ruck von sich geschoben, so die Anklage. Für die Demonstrantin sei dies so überraschend geschehen, dass sie zu Boden stürzte und Prellungen erlitt.