Delta-Variante: Corona in England kaum „noch kontrollierbar“
Frankfurter Rundschau
England lockert die Corona-Regeln – trotz aller Warnungen aus der Wissenschaft. Die Delta-Variante könnte für eine „Tragödie globalen Ausmaßes“ sorgen.
London/Edinburgh – Am 19. Juli 2021 hat England fast alle Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus aufgehoben, darunter die Maskenpflicht, Abstandsregeln sowie Beschränkungen für große Events. Kinos und Theater dürfen ihre Säle wieder vollständig füllen, auch Klubs sind geöffnet. Was eigentlich nach Entspannung beim Infektionsgeschehen klingt, kommt inmitten einer vierten Corona-Welle mit zehntausenden Neuinfektionen täglich. Die hochansteckende Delta-Variante lässt die Fallzahlen immer weiter steigen. „Wann sollten wir es tun, wenn nicht jetzt?“, fragte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson jüngst bei einer virtuellen Pressekonferenz. Der 19. Juli wurde in der englischen Politik und von Boulevard-Medien als „Freedom Day“ deklariert, als „Tag der Freiheit“. Doch mit dem Coronavirus kann man nicht einfach so abschließen, mahnt eine Forscherin. Die US-Amerikanerin Devi Sridhar, Professorin für globale öffentliche Gesundheit an der University of Edinburgh, sitzt im Corona-Beratungsstab der schottischen Regierung, die selbst über Pandemie-Maßnahmen entscheiden kann. Verglichen mit England und angesichts der Delta-Variante gehen Schottland, Wales und Nordirland deutlich zögerlicher vor, was Öffnungen und Lockerungen angeht. Der „Freedom Day“ fand entsprechend nur in England statt. Von der Opposition in Westminster kam scharfe Kritik.More Related News