Dänemark schickt Gefangene in den Kosovo
n-tv
Weil die dänischen Haftanstalten überfüllt sind, will das Land einen Teil seiner Sträflinge im Kosovo unterbringen. Dort besiegelt das Parlament nun einen Deal zur Vermietung von 300 Gefängniszellen - im Gegenzug für einen dreistelligen Millionenbetrag.
Das Parlament im Kosovo hat ein Abkommen zur Vermietung von 300 Gefängniszellen an Dänemark verabschiedet, das die überfüllten dänischen Gefängnisse entlasten soll. Dem Parlamentssprecher Glauk Konjufca zufolge stimmten 86 Abgeordnete für das Abkommen und sieben dagegen. Laut der Vereinbarung erhält das Kosovo im Gegenzug zu der Vermietung in den kommenden zehn Jahren rund 200 Millionen Euro. Die Summe soll zur Verbesserung der Haftanstalten sowie zur Finanzierung von Projekten im Bereich Erneuerbarer Energien eingesetzt werden.
Die Häftlinge sollen demnach in ein Gefängnis in der Stadt Gjilan rund 50 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Pristina geschickt werden. Wegen Terrorismus und Kriegsverbrechen verurteilte sowie psychisch kranke Häftlinge werden laut der Vereinbarung nicht ins Kosovo geschickt. Dänemarks Justizminister Peter Hummelgaard erklärte, das Abkommen sei "von entscheidender Bedeutung", um Dänemark mehr Gefängnisplätze zu sichern und unser "stark belastetes Gefängnissystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen".
Die Zahl der Gefangenen in Dänemark ist seit 2015 um fast 20 Prozent gestiegen und lag Anfang 2021 bei mehr als 4000 - womit die Gefängnisse offiziellen Angaben zu mehr als hundert Prozent belegt sind. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der Gefängniswärter um 18 Prozent zurück. Das Modell, Häftlinge ihre Strafe im Ausland verbüßen zu lassen, ist nicht neu - zuvor hatten bereits Norwegen und Belgien Gefängniszellen in den Niederlanden angemietet.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Feuerwehrkräfte haben einen schwer verletzten Mann aus einem brennenden Fachwerkhaus in Wiesbaden gerettet. Ein Hund konnte nur noch tot aus der Brandwohnung geborgen werden, zudem entstand ein Sachschaden von rund 150.000 Euro, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Demnach war der Brand am Samstag vermutlich in der Küche ausgebrochen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Fenster der Wohnung im Obergeschoss. Mit Atemschutzmasken drangen sie in das Mehrfamilienhaus ein und fanden den bewusstlosen Mann. Der 34-Jährige wurde mit einer schweren Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Das Haus ist bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar.
Netzschkau (dpa/sn) - Mit schweren Verletzungen ist eine 94 Jahre alte Frau von Nachbarn aus ihrer brennenden Wohnung im Vogtlandkreis gerettet worden. Das Feuer in der Doppelhaushälfte in Netzschkau war am frühen Samstagabend ausgebrochen, wie die Polizei mitteilte. Eine 29-jährige Nachbarin und ein 37-jähriger Nachbar brachten die Frau in Sicherheit. Die jüngere Nachbarin erlitt leichte Verletzungen, die 94-Jährige musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das Haus ist vorerst nicht mehr bewohnbar, die Brandursache noch ungeklärt.
Bad Kleinen (dpa/mv) - Drei Jugendliche sind am Bahnhof Bad Kleinen (Landkreis Nordwestmecklenburg) mit einem Messer bedroht worden, weil sie mit einem Apfelrest den Mülleimer verfehlt haben. Ein 33-Jähriger habe die drei 13- und 14-jährigen Jungen daraufhin am Samstag mit einem sogenannten Einhandmesser bedroht, teilte die Bundespolizei am Abend mit. Er habe die Jugendlichen ermahnt, dass der Apfel in den Müll gehöre. Eine 42 Jahre alte Zeugin schaltete sich den Angaben zufolge ein, woraufhin der Verdächtige von den Jungen abgelassen habe und in einen Zug Richtung Schwerin gestiegen sei. Ein Einhandmesser kann mit einer Hand geöffnet werden.